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Stargast Simon
hocherfolgreich

Mit Chestello über Parcours gefegt

Pr. Ströhen (mim). »Na, schon wieder dieser Heinfried«, muss sich die Konkurrenz auf dem diesjährigen Himmelfahrtsturnier in Pr. Ströhen gedacht haben, denn Heinfried Simon vom RV Aller-Weser dominierte das Starterfeld im S-Springen nahezu nach Belieben.
Schon im letzten Jahr hatte er seine Mit(st)reiter alt aussehen lassen, wenn der Kampf um die Siegerschleife ausgefochten wurde. In diesem Jahr vermochte er jedoch noch einen draufzusetzen. Mit seinem Pferd »Chestello« fegte er quasi über den von Klaus-Wilhelm Holle erstellten Parcours des ersten S-Springens. S-Sieg Nummer 17 stand am Ende des Tages zu Buche.
Und auch am zweiten Tag sah es im »S« nach dem ersten Umlauf nicht schlecht aus, keine Strafpunkte! Das Stechen konnte kommen. Dieter Smitz hatte ein fehlerfreien Ritt in 46,91 Sekunden hingelegt, da musste man schon Einiges bieten, wenn man noch gewinnen wollte. Und so riskierte der Heinfried alles. Wäre da nur nicht dieser eine klitzekleine Fehler gewesen. »Na ja, ein Fehler ist kein Fehler,« sagt man immer so schön.
Doch beim Springen läuft es anders. Die Zeit war zwar die schnellste, doch nun musste Heinfired Simon sich mit dem dritten Rang hinter Smitz mit seinem Pferd »Clevelander« und Frank-Dieter Beineke zufrieden geben. Dennoch ein guter Abschluss für einen der Stargäste des Pr. Ströher Himmelfahrtturniers.
Der 44-jährige Heinfried begann im Alter von zwölf Jahren mit dem Reiten, doch dies noch nicht im aktiven Turniersport. »Wir haben im Wald jeden Weg gekannt,« beschreibt der sympathische Reitersmann seine Anfänge. Mittlerweile kann er auf eine ziemlich beeindruckende Bilanz zurückblicken, denn 17 S-Siege, die hat nicht jeder.
Diese Erfolge verdankt er vor allem seinem derzeitigen Spitzenpferd »Chestello«, einem 13-jährigen westfälischen Wallach von Charmant. Auch für diese Saison hat sich Heinfried garantiert eine Menge vorgenommen und es scheint zu klappen, auch wenn der bescheidene Mann vornehm die Erwartungen zu dämpfen versucht: »Das Ziel ist, immer rüberzu kommen. Aber die Landesmeisterschaften in Hannover reizen schon ein bissl.
Ja, die Landesmeisterschaften, der sportliche Höhepunkt der Saison. Im Jahr 1993 feierte Simon hier seinen bisher größten sportlichen Erfolg, denn er gewann. Aber es sollten noch sieben weitere Medaillen folgen, nun ist er sogar selbst stellvertretender Landestrainer Springen und fördert den Nachwuchs, damit vielleicht irgendwann wieder ein »kleiner Heinfried« auftaucht, der das wunderschöne Turnier in Pr. Ströhen bereichern kann.
Das hört sich alles super an. Doch Singlefrauen, ihr könnt ein Tränlein vergießen, denn Heinfried ist glücklich verheiratet und betreibt mit seiner Frau einen landwirtschaftlichen Betrieb, auf dem immer circa zehn Pferde zur Ausbildung stehen.
Das Turnier im nächsten Jahr wird voraussichtlich wieder nicht ohne Heinfried Simon stattfinden, denn »alles ist hier toll organisiert, der Boden hält viel aus und die Leute sind nett.« Damit hat er wohl alles gesagt.

Artikel vom 07.05.2005