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Tovitovic schaut weiter zu

Landesliga: SC Vlotho will gegen Jöllenbeck den Sack zumachen

Vlotho (gag). Das Schema war drei Mal das gleiche: Der SC Vlotho überließ dem Gegner die Feldhoheit, konnte aber immer punkten. Beim 0:0 in Tengern, dem 2:1 gegen Minden und dem 4:1 gegen Höxter war der Landesligist erfolgreich, ohne zu glänzen. Am Sonntag lief es anders herum: Bei der FT Dützen war die Mannschaft von Frank Warbende über 90 Minuten tonangebend, musste sich aber mit 0:3 geschlagen geben.

»Das ist Fußball«, konnte sich auch Warbende nicht so richtig erklären, warum es zuvor zu den Siegen gegen Union Minden und dem SV Höxter gereicht hatte, aber in Dützen nach 90 Minuten eine Niederlage zu Buche stand. Schließlich hatte sich der Gegner trotz der viel besseren Tabellenposition nicht als unschlagbar entpuppt. »Dützen war schwach, das hätten wir ausnutzen müssen.« Doch die Gäste fuhren trotz des spielerischen Übergewichts mit leeren Händen nach Hause. »Da fehlt auch die Qualität, sonst würden wir uns gegen solche Mannschaften durchsetzen.«
Mit einem Sieg in Dützen hätte der SC Vlotho im Abstiegskampf vorzeitig fast alles klar machen können. Dann wäre der Abstand auf den Drittletzten SV Höxter schon auf elf Punkte angewachsen. Das Polster hätte ausgereicht. Bei weiterhin acht Zählern bleibt eine kleine Portion Restzweifel, wenngleich alles nach einer weiteren Saison in der Landesliga aussieht. Warbende will das Zittern aber nicht allzu gerne in die Länge ziehen. »Am liebsten wäre mir, wenn wir am Pfingstmontag zu Hause gegen den TuS Jöllenbeck den Sack zumachen«, hofft der Coach auf die vorzeitige Rettung.
Vier Spiele sind noch zu absolvieren in der Fußball-Landesliga. Zwei davon muss der SC Vlotho noch ohne Darko Tovitovic und Sven Sielemann bestreiten. Bei der Spruchkammer-Verhandlung in Kaiserau bekamen beide am vorigen Samstag für ihre Roten Karten aus dem Spexard-Spiel (24. April) nachträglich eine sechswöchige Sperre aufgebrummt. Vier Spiele hat das Vlothoer Duo bereits »abgesessen«. Frühestens im Spiel beim Spitzenreiter und Fast-Meister FC Bad Oeynhausen am vorletzten Spieltag können die Spieler wieder eingesetzt werden. Vor allem Tovitovic hatte auf eine mildere Strafe gehofft. »Es ist wirklich schade, wir hatten die vier Spiele ohne ihn gut rum bekommen«, ärgert sich Warbende über den »Richter-Spruch«.
Kann der Trainer das Urteil im Fall Sielemann nolch nachvollziehen (»Er ist ja schließlich Wiederholungstäter«), ist die lange Tovitovic-Sperre für den Trainer nur schwer nachvollziehbar. »Vier Wochen wären legitim. Dass er für sechs Wochen gesperrt wurde, kann ich nicht verstehen. Ich weiß nicht mal, warum die wegen dieser Geschichte extra eine Sitzung einberufen hatten.« Für Warbende ein klarer Fall: »In der Spruchkammer sitzen Leute, die letztlich dem Schiedsrichter ohnehin Recht geben.« Pech für den Torjäger.

Artikel vom 10.05.2005