09.05.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Asiatische Power aus Bayern
verhinderte Löhner Goldmedaille

TT-Schülerinnen des Gymnasiums Löhne die Nummer zwei in Deutschland

Löhne/Berlin (tz). Die Tischtennis-Spielerinnen des Städtischen Gymnasiums Löhne stellen die zweitbeste Schulmannschaft in Deutschland. Beim Bundesfinale »Jugend trainiert für Olympia« mussten sie sich erst im Finale der Mannschaft des »Herzog-Johann-Gymnasiums« aus Rheinland-Pfalz geschlagen geben und holten die Silbermedaille. Das Löhner Team spielte unter der Regie von Sportlehrer Bodo Bernhardt mit Louisa Guse, Jana Schleef, Laura Aussieker, Judith Tress, Tabea Nagel, Nina Kamswich und Kristina Meller.

Insgesamt 16 Schulmannschaften aus Deutschland starteten in vier Gruppen in die Vorrunde. Löhne bezwang im ersten Spiel die St. Ansgar-Schule aus Hamburg mit 9:0. Erheblich spannender verlief der Vergleich mit dem Ostendorfer Gymnasium Neumarkt aus Bayern. Nach packendem Kampf hatten die Löhnerinnen mit 5:4 die Nase vorn. Beim dritten Gruppenspiel gegen das Casanus-Gymnasium St. Wendel (Saarland) ging man mit einem sicheren 7:2 von der Platte - 6:0 Punkte, 21:6 Spiele und 53:17 Sätze. Damit war man sicher im Viertelfinale.
Hier traf das Löhner Team auf das »Friedrich Schiller Gymnasium« Zechenroda (Thüringen). Die beiden Anfangsdoppel konnten schon erfolgreich gestaltet werden. Sowohl Nina Kamswich/Tabea Nagel, wie auch Kristina Meller /Laura Aussieker hatten keine Probleme mit ihren Gegnerinnen und gewannen klar 3:0. Danach ließ Louisa Guse in ihrem Spiel ganze neun Gegenpunkte in drei Sätzen zu und Löhne führte 3:0. Es schien alles glatt zu laufen, doch dann konnte der Gegner durch einen 3:2-Sieg über Jana Schleef und einen 3:0-Sieg über Kristina Meller, die wirklich nur gegen starke Spielerinnen antreten musste, auf 3:2 verkürzen. Nina Kamswich steigerte sich aber dann erheblich im Vergleich und fightete ihre Gegnerin in fünf Sätzen nieder. Eine gute Leistung, da sie sich wirklich in dieses Spiel reingebissen hatte. Danach ließ Tabea Nagel mal wieder nichts anbrennen und gewann sicher 3:1, was den Finaleinzug bedeutete.
Besonderheit im Vergleich zu r Vorrrunde: ab Finalrunde ist bei fünf Punkten Schluss.
Im Halbfinale wartete die Marienschule aus Niedersachsen. Der Gegner wurde von den Löhnerinnen als sehr stark eingeschätzt und sie rechneten eine 20prozentige Erfolgschance aus. Doch es kam alles anders.
Die beiden Doppel erwischten einen absoluten Sahnetag. Nina Kamswich und Tabea Nagel rangen ihre starken Konkurrentinnen in fünf Sätzen nieder. Kristina Meller und Laura Aussieker gewannen 3:1. Danach holte Louisa Guse einen 0:2-Satzrückstand auf und gewann noch 3:2. Eine gute kämpferische Leistung. Jana Schleef machte eines ihrer besten Spiele. Sie agierte taktisch hervorragend und gewann ganz souverän 3:0. Nun war es Kristina Meller vorbehalten, den Siegpunkt zu holen. Endlich hatte sie auch mal das nötige Glück, die Ruhe und die Cleverness, ein Spiel gegen eine starke Gegnerin nach Hause zu schaukeln. Ein 3:1, wobei Nina Kamswich am Nebentisch auch schon den fünften Punkt geholt hatte. Damit 5:0 im Halbfinale gegen eine Mannschaft, die recht gut war, sie belegte am Ende auch Platz drei. Eine Superleistung des Löhner Teams.
Im Finale stand dann das »Herzog Johann Gymasium« aus Simmern (Rheinland-Pfalz) an der Platte - im Vorfeld als der große Favorit ausgemacht.
Die Löhner Doppel funktionierten hier unterschiedlich, während Kristina Meller und Laura Aussieker ganz klar gewannen (hier hat sich ein neues Spitzendoppel gefunden), verloren Nina Kamswich und Tabea Nagel die ersten beiden Sätze denkbar knapp (9:11, 11:13). Sie kämpften sich aber über ein 12:10 und 11:3 in den Entscheidungssatz, wo dann am Ende einfach ein wenig das Glück fehlte und sie »zu acht« verloren. Louisa Guse fand dann nie so richtig in ihr Spiel, verlor die ersten beiden Sätze klar; kämpfte sich hervorragend ins Spiel zurück und verlor dann nach mehreren eigenen Satzbällen, aber auch Matchbällen gegen sich mit 17:19. Damit stand es 2:2.
Dann traf Kristina Meller auf die »Eins« - Xiang Mai. Dieses Mädchen pendelt schon zwischen Damen-Verbandsliga und -Oberliga. Dementsprechend hatte Kristina trotz guter Ansätze keine wirkliche Chance. Ein klares 0:3. Nina Kamswich konnte dann ebenfalls gegen eine Damen-Verbandsligaspielerein nur im ersten Satz mithalten - »zu neun«, trotzdem wäre was gegangen. Danach spielte Gegnerin Clarissa Becker ihre Klasse aus, Nina konnte sie nicht mehr gefährden, obwohl auch hier ein gutes Spiel zu verzeichnen war. Tabea Nagel brachte Löhne dann wieder auf 3:4 heran, in dem sie die kleine Schwester der »Nummer eins«, Xiang Ting (ebenfalls Damen-Verbandsliga) in fünf Sätzen bezwang; jeweils nur mit zwei Punkten Unterschied. Im vierten Satz hatte Tabea schon drei Matchbälle, verlor ihn dennoch. Im fünften Satz wehrte sie drei ab und siegte. Eine unglaublich nervenstarke und generell bärenstarke Leistung. Laura Aussieker konnte dann trotz eines ebenfalls hervorragenden Spiels ihre Gegnerin nicht bezwingen. Nach einer 2:1-Führung und 6:6 im vierten Satz spielte sich ihre Gegnerin in einen Rausch und gewann den fünften Durchgang klar 11:5. Damit stand es 3:5. Rheinland-Pfalz gewann verdient. Sie waren einfach den Tick besser. Mit etwas mehr Glück in den entscheidenden Momenten wäre der Titel auch für die Löhnerinnen möglich gewesen. »Wir sind aber superzufrieden, die Mädchen haben sich prima gesteigert, toll gekämpft und gespielt. Der Vize-Titel ist richtig stark«, freute sich Sportlehrer Bodo Bernhardt.
Zu erwähnen ist noch, dass besonders die »Mitte« stark war. Tabea Nagel verlor in der gesamten Schulmeisterschaftsaison kein einziges Spiel. »Zu null« bei Kreis-, Bezirks, Landes- und Bundesentscheid. Auch Laura AAussieker konnte diese Serie aufweisen; bis sie dann im Finale ihr erstes Spiel verlor. Ein toller Erfolg für die Löhnerinnen.

Artikel vom 09.05.2005