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Container-Dasein hat offiziell ein Ende

Jugendzentrum Westside feierlich eingeweiht - Außenbereich soll demnächst gestaltet werden

Von Melanie Suhr (Text)
und Oliver Horst (Fotos)
Versmold (WB). »Es riecht noch ganz neu«, bemerkte Bürgermeister Thorsten Klute am Freitag bei der offiziellen Eröffnung des neuen Jugendzentrums Westside. Nach sieben Jahren im »Container« gratulierte Klute Jugendzentrum-Leiter Olaf Hülck und seinem Kollegen Jens Schröder zu den schönen neuen Räumlichkeiten, die bereits seit einigen Tagen von den Jugendlichen genutzt werden.

»Das ist ja hammerkrass« - zeigte sich vor Tagen einer der jungen Leute, die das neue Westside genau unter die Lupe nahmen, beeindruckt. Auf 348 Quadratmetern, verteilt auf zwei Etagen, können sich die Versmolder Jugendlichen jetzt ausbreiten, denn, so der Bürgermeister, das Jugendzentrum ist nicht nur schöner, sondern auch größer geworden. Die neue Bühne, die im oberen Stockwerk für Auftritte und Proben eingebaut wurde, wird auch gleich am 1. Juni mit einem Kindertheater eingeweiht.
»Die Jungs und Mädels kommen hier mit strahlenden Augen rein«, bedankte sich Jugendzentrum-Leiter Olaf Hülck bei allen Spendern, Firmen und Helfern, die am neuen Westside mitangepackt hatten. »Jeden Tag kommen neue interessierte Jugendliche zu uns, die sich in die alten Container nicht reingetraut haben«, freute sich Hülck.
In den vergangenen sieben Jahren hatte das Westside 50 000 Besuche. »Das zeigt, wie dringend notwendig neue Räume waren«, betonte der Bürgermeister. Dass eine Stadt einen so großen Schwerpunkt auf die Kinder- und Jugendarbeit legt, sei nicht selbstständig, sagte Ulrich Potz, zuständiger Jugendpfarrer in Versmold, und bedankte sich im Namen der Kirchengemeinde.
Bei der Konzeptfindung und sogar bei den Malerarbeiten haben die regelmäßigen Westside-Besucher übrigens tatkräftig mitgeholfen. »Das kann sich sehen lassen«, verwies Architekt Frank Schönberg auf die leuchtend gelben Wände, die von Jugendlichen gestrichen wurden. Der einzig kritische Moment in der Bauphase sei gewesen, als der Abrissbagger, der die alten Container abholte, bis auf 50 Zentimeter an die neue Glasfassade herankam. »Da mussten einige Bauarbeiter weggucken«, scherzte Schönberg.
305 000 Euro für Planung und Ausführung und weitere 35 000 Euro für die Einrichtung waren für das neue Jugendzentrum veranschlagt worden. »Der Kostenrahmen wird wohl eingehalten«, zeigte sich Thorsten Klute am Freitag optimistisch. Mit etwas Glück bleibt sogar ein wenig Geld übrig, um den Außenbereich noch in diesem Jahr zu gestalten. Das zeigt sich, wenn in wenigen Wochen die Schlußrechnung gemacht wird. Architekt Frank Schönberg: »Wo vorher die Container standen, können wir uns eine Holzterrasse gut vorstellen.« Derzeit ist hinter der schönen neuen Fassade des Jugendzentrums nur schlammige Erdfläche. »Den einen oder anderen Sponsoren wird es dazu aber noch brauchen«, sagte Ines Sell, Fachgruppenleiterin bei der Stadt.

Artikel vom 07.05.2005