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Großes musikalisches Potenzial

Rund 1000 begeisterte Zuschauer beim Rock am Rats-Konzert


Bielefeld (jm). Volle Hallen, die überkochen. Euphorische Fans, die alle Texte mitsingen können: Die Bielefelder Rockszene hat einen Kultstatus erreicht, der sich kaum von dem der internationalen Musikgrößen unterscheiden lässt. Das Festival »Rock am Rats« steht schon seit vielen Jahren für Qualität und ein volles Haus. Das Erfolgsrezept: Lokale Rock-Ikonen treffen auf überraschend vielversprechende Newcomer.
Sieben Bands verwandelten diesmal die Sporthalle des Ratsgymnasiums in einen heiligen Zufluchtsort für 951 musikfanatische Jugendliche. Dieser neue Besucherrekord überbot nicht nur alle Erwartungen, sondern auch jegliche bisherigen Schülerbandfestivals.
Mit fröhlichem und schnellem Ska-Punk leiteten »Shorthanded« das Festival ein. Die aus Minden stammenden »Distance in embrace« setzten einen neuen Maßstab in punkto Härte. Mit ihrer Performance aus melodischem Metall und »fliegenden« Gitarren sorgen sie mittlerweile sogar bundesweit für Aufregung. Die absoluten Überflieger in diesem Jahr waren ohne Zweifel »Psychosonic«. Trotz ihres jungen Alters und noch geringer Bühnenerfahrung stellten sie ihre Professionalität und ihr unglaubliches musikalisches Potenzial unter Beweis. Die fünf Jungs sind ein echter Geheimtipp und stellen jetzt schon viele andere lokale Gruppen in den Schatten.
Die danach folgende Punkgruppe »End of the line« erwies sich wieder einmal als wahrer Publikumsmagnet. Die gut gelaunten Mitglieder sind neben ihren fröhlichen Songs mit ernsten Texten auch für ihre humoristischen Einlagen und Coverversionen aktueller Hits bekannt.
Der innovative Klavier-Metal von »Skunk«s flavour« - kombiniert mit dem charismatischen Frontmann Uli - ist wie eine Bewusstseinserweiterung für die Ohren . . . Zwischen tragischen Balladen und textlichen Wutausbrüchen erlebte das Publikum eine Achterbahn der Gefühle.
Abgelöst wurden sie von »Heavy on wire«. Bis zur Erschöpfung feierten hysterische Teenies die aktuellen Sieger des »Bielefeld-rockt!«-Wettbewerbs. Mit ihrem hitverdächtigen Mix aus deutsch-englischem Poprock knüpfen sie an das kommerzielle Erfolgsrezept anderer nationaler Gruppen an.
Die Combo »Laxity« beendete den langen Abend und gab zum Schluss noch mal musikalisch Vollgas. Insgesamt gesehen ein Festival, das nur noch schwer überboten werden kann.

Artikel vom 09.05.2005