09.05.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Enttäuschung und ein bisschen Wehmut

»Rettet das Rolandsbad« hatte zum Anschwimmen der letzten Saison im alten Bad geladen

Von Manfred Schraven (Text und Foto)
Paderborn (WV). Vielleicht hat die eine oder der andere am Samstagmorgen eine Träne weggewischt - zu sehen war sie jedenfalls nicht: Es goss ja auch in Strömen bei der Saisoneröffnung des Rolandsbades in Paderborn. Es war die letzte im alten Rolandsbad.

Die Enttäuschung stand den Frühschwimmern schon ins Gesicht geschrieben - besonders den Mitgliedern des Vereins »Rettet das Rolandsbad«, die am Samstag zum »Anschwimmen« der letzten Saison des alten Rolandsbades eingeladen hatten, für dessen Erhalt sie so lange gekämpft haben. Die 1. Vorsitzende des Vereins Beate Bliedung: »Wir sind nach wie vor traurig, besonders bei dem Gedanken, dass wir heute am selben Punkt stehen wie 2003 bei der Machbarkeitsstudie.« Immer noch gehe es um die Größe der Wasserfläche und ums Geld. »Nur eins ist sicher und das ist nicht unser Wille: es wird neu gebaut!«, bedauert die engagierte Kämpferin fürs Rolandsbad, dass eine Sanierung des Bades nie richtig verfolgt wurde. »Wir müssen uns halt beugen, der Architekt hat schließlich schon seinen Auftrag«, so Beate Bliedung und versichert in einem Atemzug: »Den Verein wird es so lange geben, wie es nötig ist.« Und das scheint noch lange zu sein, klingt eine Menge Enttäuschung über das Verhalten der Stadt mit an. So habe der Verein der Stadt vor Wochen ein Unterstützungsangebot gemacht und in einem Zuge einen Entwurf für ein Rolandsbad-Sponsoring vorgelegt. Bis heute habe es keine Rückkopplung gegeben. Enttäuscht zeigten sich die Vereinsmitglieder auch über den verspäteten Saisonstart, der mit angeblichen Instandsetzungsverzögerungen begründet wurde. »Mit ein bisschen gutem Willen hätte das auch bis Ende April geklappt. Warum kann die Stadt den Bürgern nicht einfach mal eine Freude machen.« Es musste ja nicht unbedingt der freie Eintritt zur Eröffnung wie in anderen Städten sein, war die Meinung im kleinen Anschwimmer-Rund.

Artikel vom 09.05.2005