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Von Joachim Burek

Schlänger
Aspekte

Das falsche Signal


Seit Jahren haben in Schlangen, wie vielerorts in Lippe, zu dieser Jahreszeit die Mai-, Straßen-, und Stadtfeste Hochkonjunktur. Oft gehören sie schon traditionell mit Anbruch der wärmeren Jahreszeit zu den Glanzlichtern im Veranstaltungskalender einer jeden Gemeinde. Kein Wunder, denn sie bieten Alt und Jung die Gelegenheit, zusammen zu feiern, zu tanzen und sich kennenzulernen.
Um so ärgerlicher ist es, wenn rücksichtslose Zeitgenossen diese Feiern als Plattform nutzen, um ihren Frust und ihre Langeweile abzureagieren und die gute Stimmung solcher Feste durch Randale und Schlägereien zu zerstören. Jüngst war dies bei der »Tanz in den Mai«-Veranstaltung in Schlangen zu erleben. Verständlich ist es, dass die Organisatoren, die die Feier ehrenamtlich auf die Beine gestellt hatten, nach so einer Erfahrung wütend über die Rücksichtslosigkeit und den Unverstand solcher Schläger sind.
Dennoch, diese Frage muss erlaubt sein, ist es die richtige Reaktion, nun, wie angekündigt, zu überlegen, künftig den Tanz in den Mai ausfallen zu lassen? Im Gegenteil! Ein Zurückweichen vor der Gewalt beschert den Randalierern noch nachträglich ein Erfolgserlebnis. und ist vermutlich das falsche Signal. Die Bürger sollten in solchen Momenten zusammen stehen, den Fest-Organisatoren den Rücken stärken und über künftige, wirksame Maßnahmen nachdenken, damit solch eine Traditionsveranstaltung nicht von einigen wenigen Wirrköpfen kaputt gemacht wird.

Artikel vom 07.05.2005