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Kohl mit tosendem Applaus begrüßt

Essen auf der Haldemer Wilhelmshöhe: Alt-Bundeskanzler wünscht sich heimischen Spargel

Von Dieter Wehbrink
Stemwede (weh). Es war ein denkwürdiger Besuch von Dr. Helmut Kohl im Stiftsort Levern. Unter den Klängen der Heimatkapelle Rahden zog der Alt-Bundeskanzler in die Festhalle ein.

Begleitet wurde er dabei von minutenlangen stehenden Ovationen der Besucher - viele kamen auch aus dem benachbarten Niedersachsen. Der Beifall begleitete den 75-jährigen Dr. Kohl bis zu seinem Podium. Auf einem großen Transparent waren die Letter: »Helmut wir danken dir« zu lesen.
Einige Stunden vor seinem Auftritt in der Festhalle ließ sich der Alt-Bundeskanzler zum Berggasthof Wilhelmshöhe in Haldem bringen.
»Helmut Kohl hatte sich zuvor gut über unsere Region informiert. Er wünschte sich ein Spargel-Essen«, erzählte »Wilhelmshöhe«-Chef Dietrich Oevermann der STEMWEDER ZEITUNG. Ein weiterer Wunsch des prominenten Gastes: »Er wollte nur im kleinen Kreis speisen. Wir haben das Essen für acht Personen vorbereitet.«
Begrüßt wurde Dr. Kohl von dem CDU-Bundestagsabgeordneten Steffen Kampeter, dem CDU-Abgeordneten im europäischen Parlament Elmar Brok, Landrat Wilhelm Krömer, dem CDU-Landtagsabgeordneten Friedhelm Ortgies, dem CDU-Landtagskandidaten Ulrich Prasuhn und dem Stemweder CDU-Gemeindeverbandsvorsitzenden Friedrich-Wilhelm Niermann. Krömer überreichte dem Alt-Bundeskanzler als Präsent ein Buch über den Mühlenkreis.
Anschließend wurde im idyllisch gelegenen Gasthaus gespeist. Es gab Spargel mit kleinen Filets und westfälischen Knochenschinken. Zum Nachtisch servierte der Berggasthof Erdbeeren mit Marsala-Schaum sowie Pistazien-Eiscreme. Sicherheitsbeamte und eine Hundestaffel hatten das runde Gebäude - wie auch die Festhalle in Levern - vorher inspiziert und dann versiegelt. Erst, als Dr. Kohl eintraf, durften die Räume betreten werden.
Die Kreispolizeibehörde hatte die sonst übliche Zahl ihrer Einsatzkräfte »deutlich erhöht«, wie Pressesprecher Werner Wojahn berichtete. »Helmut Kohl hat seine eigenen Personenschützer, die sich speziell um ihn kümmern. Der Sicherheitsdienst des Alt-Bundeskanzlers ermöglichte die Fahrt nach Stemwede ohne Polizeibegleitung. »Es ist nicht mehr so wie früher zu Kohls Bundeskanzler-Zeit, als Polizei-Eskorten vor ihm herfuhren«, erklärte Wojahn. »Dennoch gilt für Helmut Kohl immer noch die höchste Sicherheitsstufe.«
Die örtliche Polizei übernahm allerdings die Sicherheit des Objektes »Festhalle«, so Wojahn. »Wir rechnen zwar nicht mit Störungen, sind aber für alle Fälle gewappnet. Große Aufregung gebe es bei den Vorbereitungen nicht, denn Prominente kämen häufiger in den Mühlenkreis. »Wenn sich beispielsweise Jürgen Rüttgers oder Peer Steinbrück angesagt haben, läuft bei uns die gleiche Sicherheitsroutine wie bei Helmut Kohl ab.«
An der Festhalle gab es vor dem Auftritt von Helmut Kohl sehr strenge Sicherheitskontrollen -Êwie an einem Flughafen wurden alle metallischen Gegenstände genauestens überprüft. Daher bildete sich auch eine lange Schlange vor der Halle. Doch alle Besucher warteten geduldig. Die Heimatkapelle Rahden sorgte für den musikalischen Rahmen.
Die Gemeinde Stemwede organisierte den Sanitätsdienst, der in der Halle auf mögliche Einsätze wartete. »Zudem haben wir die Löschgruppe Levern mit der Brandschutzwache beauftragt«, sagte Ordnungsamtsleiter Werner Bahnemann. Zur Vorbereitung auf die Großveranstaltung hatte er sich zweimal mit Vertretern der der Kreispolizeibehörde getroffen.

Artikel vom 07.05.2005