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Radschlauch aus Automat

Bei Zweirad-Linnenkamp hängt der erste »Schlauchomat«

Gütersloh (rec/GG). Darf es ein 28er mit langem Ventil für Rennräder sein? Oder ein 26er Mountainbike? Möglich wäre auch ein 26er-Cityrad. Hauptsache die Taste wird bis zum Anschlag gedrückt.

Am Zweiradgeschäft Linnenkamp an der Neuenkirchener Straße 224 gibt es Fahrradreifen rund um die Uhr. Seit 14 Tagen hängt ein »Schlauchomat« an der Ladenwand von Inhaber Jürgen Hornischer. Der funktioniert wie ein Zigarettenautomat. Fünf Euro reinwerfen, gewünschte Reifensorte drücken, warten und plumps liegt das Reifenpäckchen unten drin.
In 27 Großstädten hat die Firma Continental Testläufe gestartet. Offenbar mit verblüffendem Erfolg. »Das wundert mich überhaupt nicht. Es ist kaum zu glauben, was an manchen Sonntagen hier los ist«, sagt Jürgen Hornischer, der direkt neben seinem Geschäft wohnt. An seinem Laden führt die Radfernroute »R1« entlang. Wer um Hilfe bat, wurde bisher auch an Sonntagen bedient - vorausgesetzt, Hornischer war zu Hause. »Mit Beginn der Radsaison hatte ich pro Sonntag bei mindestens einer Panne zu helfen.«
Der Automat kommt nicht etwa aus der Entwicklungsabteilung des Reifenherstellers. Während der noch über ein geeignetes Modell beriet, meldete ein Rentner aus Nordhessen seine Idee beim Patentamt an. Er hatte einfach einen Zigarettenautomaten umfunktioniert. »Geht auch«, stellte Continental fest und übernahm das Modell. »Demnächst soll wohl noch ein Automat für Werkzeug folgen«, hat Hornischer gehört.

Artikel vom 05.05.2005