07.05.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Neuer Meister stellt sich vor

Fußball-Bezirksliga: Spitzenderby am heutigen Samstag in Erkeln

Von Michael Risse
Erkeln (WB). Das Duell um die Meisterschaft in der Bezirksliga geht auf die Zielgerade. An diesem Samstag ab 15 Uhr spielt der TuS Erkeln gegen die SpVg. Brakel. Mit den Worten »Die sind durch, wir haben nichts mehr zu bestellen«, wiegt Antonio Burgos den Gegner in Sicherheit, schiebt der SpVg. die Favoritenrolle zu. »Wenn wir in Erkeln verlieren, ist alles wieder offen«, meint Jürgen Prüfer.

Der TuS Erkeln ist in der Verfolgerrolle, hat zwei Punkte weniger, schon ein Spiel mehr. Die warnenden Worte, sein Team sei keine Übermannschaft, die Burgos in Zeiten als Spitzenreiter regelmäßig in Erinnerung rief, bestätigen sich seit der Winterpause. Der ungefährdete Sieg gegen einen schwachen TBV Lemgo am Mittwoch tröstet nicht über zwei Unentschieden und vier Niederlagen hinweg, die der TuS seit Jahresanfang kassierte. 20 Punkte aus 12 Spielen machen einen Titelanwärter nicht glücklich. »Die sind stark, sonst hätten sie nicht die letzten Spiele alle gewonnen. Wir sind im Moment schwach und Außenseiter«, so Burgos. Wer den Pädagogen kennt, weiß, dass er nicht so leicht aufgibt und so sagt der Driburger Lehrer: »Es ist ein Derby, das hat eigene Gesetze.«
Am Mittwoch fehlten mit Michael Puhl und Sebastian Middeke zwei wichtige Leute in der Erkelner Offensive.
»Auch wenn sie am Samstag spielen könnten, das Fieber steckt in den Knochen«, weiß Burgos, betont aber: »Welche Elf auf dem Platz steht, ist im Prinzip egal. Es geht darum, dass man die Spiele vernünftig angeht und richtig will.« Ähnlich sieht es wohl auch Prüfer, denn beim Hinweis auf die Erkelner Ausfälle lacht er und sagt: »Die hatten wohl eher das Problem, dass sie die letzten beiden Spiele verloren hatten.« Der Coach der SpVg. meinte nach dem klaren Sieg seiner Elf gegen Germete: »Wenn man nach 20 Minuten 4:0 führt, ist das Ding klar und man spielt ohne großen Kraftaufwand weiter. Ich denke, dass die Erkelner genauso wie wir im Prinzip schon an Samstag denken konnten.« Bei den Brakelern blieben die Stammkräfte Keller, Groppe und Reimers zunächst auf der Bank. »Wir können uns im Moment den Luxus erlauben, unsere Kräfte einzuteilen«, bekennt Prüfer, der erinnert: »Wir haben noch sieben schwere Spiele.«
Etwas überraschend kam die Einwechslung von Alexander Schmidt, der mit einer Kunststoffschiene mitwirken konnte. »Schmidts Wunderheilung«, so Prüfer, der erklärt: »Er hat vom Arzt das O.K. gekriegt. Aber ich weiß noch nicht, ob ich ihn von Anfang an aufstellen werde, er ist doch ein wenig gehandicapt.« Schließlich haben die Brakeler 18 Spieler. Prüfer glaubt: »Wir haben Leute in der Hinterhand und damit vielleicht im Moment einen kleinen Vorteil gegenüber dem Konkurrenten.« Dass Erkeln mit dem Blick auf die Tabelle das Spiel machen müsste, kommt Prüfer entgegen: »Für uns war es immer gut, wenn wir in Führung gegangen sind. Das ist ja so eine Situation als seien wir in Führung. Wir können erst mal ein bisschen tiefer spielen, aber wir dürfen nicht die Aggressivität verlieren. Wir müssen rechtzeitig im Mittelfeld draufgehen und stören.« Wissend um die Stärken des Nachbarn sagt der Trainer des Tabellenführers: »Man kann gegen Gegner wie Erkeln oder Lüerdissen nicht davon ausgehen, dass man unbedingt ein Tor macht. Man muss auch mal 0:0 spielen können. Das muss man auch lernen. Das haben meine Spieler mittlerweile verstanden. Ob sie es umsetzen können ist die Frage.« Brakels Vereinschef Helmut-Jörg Briel wünscht: »Wenn wir denn Abstand halten könnten, das wäre schon optimal. Wir fahren sicherlich dahin, um nicht zu verlieren, aber mit einem Punkt wäre ich schon zufrieden.«
Die derzeit attraktivsten Teams im Kreis Höxter treffen sich heute.

Artikel vom 07.05.2005