07.05.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Spenger erinnern sich
an das Kriegsende

Themenabend und Filmpremiere zur NS-Zeit

Spenge (-jl-). Zwei Veranstaltungen beschäftigen sich in der kommenden Woche mit dem Themenkomplex Zweiter Weltkrieg. Das Kulturamt veranstaltet am Montag, 9. Mai, einen Themenabend mit Lesungen, Referat und Zeitzeugenberichten, im Zentral-Theater wird am Mittwoch, 11. Mai, der Film »Franziska Spiegel - eine Erinnerung« gezeigt. Für den Spielfilm über das Leben der Franziska Spiegel konnte Regisseur Florian Anders Sonja Kirchberger gewinnen. Foto: Oliver Schwabe
In der Werburger Scheune beginnt am Montag, 9. Mai, um 20 Uhr der Themenabend zum Ende des Zweiten Weltkrieges. Den Auftakt bildet eine szenische Lesung mit Katrin Dworatzek und Jonas Theobald von der Hamburger Schauspielschule. Sie tragen aus dem Buch »Ich glaube an den Führer« der Spengerin Bärbl Wirrer vor. Sie hatte vor zwei Jahren Briefe ihrer Eltern aus der Zeit von 1942 bis 1945 veröffentlicht.
Im Anschluss schildern Dietrich Korthals und Gerd Meyer zu Düttingdorf, wie sie das Ende des Zweiten Weltkrieges erlebten. Des Weiteren referiert der Historiker Dr. Norbert Sahrhage, Autor des Buches »Diktatur und Demokratie in einer protestantischen Region - Stadt und Landkreis Herford 1929 - 1959«, über die Zeit des Kriegsendes 1945 in Spenge und im Kreis Herford. Der Eintritt beträgt zwei Euro, für Schüler ist der Eintritt frei. Es wird um eine Spende zu Gunsten des Vereins Werburg Spenge gebeten.
Die Filmpremiere von »Franziska Spiegel - Eine Erinnerung« beginnt am Mittwoch, 11. Mai, um 18 Uhr. Der Kurzfilm des Nachwuchsregisseurs Florian Anders nimmt die wahre Geschichte der Franziska Spiegel (Darstellerin: Sonja Kirchberger) als Ausgangspunkt. Anders' Regie und die schauspielerische Leistung der Protagonisten zeichnen mit diesem Film das sensible Portrait einer in den letzten Kriegsmonaten nach langer Verfolgung erschöpften Jüdin.
Franziska Spiegel war verheiratet mit einem »Arier« (Darsteller: Holger Handtke). Die beiden waren ständig auf der Flucht und ließen sich kurz vor Kriegsende in Werfen nieder. Im November 1944 wurde die Jüdin im Hücker-Holz heimtückisch ermordet.
»Franziska Spiegel - eine Erinnerung« ist trotz des historischen Stoffs kein Dokumentarfilm, denn Florian Anders und sein Autor Christoph Brandl verweben das Schicksal mit den Erfahrungen einer jungen Frau von heute.
Der Vorverkauf - Eintritt: 3 Euro - wird vom Spenger ZentralTheater durchgeführt, das die Premiere großzügig unterstützt.
Finanziert wurde der Film durch verschiedene Fonds und durch den Einsatz von Privatsponsoren. Alle Beteiligten arbeiteten ohne Gage; besonders hervorzuheben ist der Einsatz von Schülern der Regenbogen-Gesamtschule und den Ehrenamtlichen der Feuerwehr Spenge.

Artikel vom 07.05.2005