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Ein Schüler-Kongress ohne Lehrer

Realschüler an der Königstraße fragen sich: »Was ist eine gute Schule?«

Von Lars Rohrandt (Text und Foto)
Löhne-Bahnhof (LZ). »Was ist eine gute Schule?« Mit dieser Frage haben sich am Mittwoch die 460 Schüler der Realschule an der Königstraße beschäftigt. Ohne ihre Lehrer. Schüler-Kongress nennt dies das Herforder regionale Bildungsbüro. Dieses Projekt gab es im Kreis bisher in Spenge, Vlotho und Rödinghausen.

Mitarbeiter des Bildungsbüros hatten in den vergangenen Wochen 60 Schüler aus den zehnten Klassen zu Moderatoren ausgebildet. Diese leiteten nun in 19 Gruppen die Seminare für ihre Mitschüler. Zeitgleich waren ihre Lehrer zur Fortbildung in Herford. Nur Konrektorin Gertraude Holzgräfe hielt in Löhne die Stellung. »Aus Aufsichtsgründen.«
»Es geht in dem Projekt um Mitbestimmung«, erklärt Olaf Simon vom Bildungsbüro. »Die Schüler überlegen sich, was sie selbst tun können, damit ihre Schule eine gute Schule ist.« Die Themen haben die Realschüler selbst festgelegt. So sprachen sie in den Gruppen über Gleichberechtigung, eine Cafeteria oder den Schulhof. Sechs Bildungsbüro-Mitarbeiter unterstützten die Moderatoren in ihrer Arbeit.
Am Ende des außergewöhnlichen Tages erstellten die Gruppen Themenplakate. Diese werden am Freitag, 13. Mai, Lehrern und Schülern vorgestellt. »Ziel ist es, die Ergebnisse auch umzusetzen«, sagte Simon. Schulleiter Hans-Rainer Krahe verspricht sich vom Schüler-Kongress eine Qualitätsverbesserung. »Mir geht es um eine ernsthafte Mitbestimmung der Schüler. Ihre Meinung ist gefragt.« Auf ihre Aufgabe als Moderator gut vorbereitet, fühlte sich Margarita Fuchs, die mit Hakan Can und Fatma Özkan, die Klasse 6 c durch den den Tag begleitete. »Es geht gut voran«, sagte auch Hakan Can. Fast zu gut. Die Sechsklässler waren dem Zeitplan vorausgeeilt. »Dann sind wir eben eher fertig.«

Artikel vom 05.05.2005