07.05.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Von Klaudia Genuit-Thiessen

Haller
Aspekte

Ein unbezahlbares Stadtfest


Die 100 Torten und Kuchen im Bauerncafé waren schon nachmittags um vier »verputzt«. Auch im »Speisewagen« und in den zahlreichen anderen kleinen und großen Straßencafés fielen hungrige Besucher ein wie Schwärme - ein Zeichen für den riesengroßen Zuspruch, den das Stadtfest »Haller Willem« inzwischen auch im Umland findet. In den Geschäften und auf den Straßen drängten sich Menschen. Der Mix aus Unterhaltung, nettem Service und Information macht die Lindenstadt zum Magneten. Die Atmosphäre stimmt.
Dass es sich lohnt, nach Halle zu kommen, das hat das sechste Stadtfest wieder einmal bewiesen. Umso mehr, als der Wetterbericht allen Versprechen eigentlich einen Strich durch die Rechnung zu machen drohte. Regenschauer, Kälte, Wind waren angesagt. Glücklicherweise misstrauten viele den Wetterfröschen und machten sich per Dampfzug oder Talent, mit dem Fahrrad oder Auto auf in die Stadt.
Viele Bürger machen tatkräftig mit bei diesem Fest von Hallern für Haller und ihre Besucher. Ein Fest mit einer gewaltigen Außenwirkung. Ein Fest, um das die Nachbarn Halle beneiden können. Charme, Ideen und die Bereitschaft, selbst tüchtig anzupacken - aus diesem Kapital schlägt die Stadt den größten Gewinn. Und nicht etwa aus den für diese ungeheure Werbung geradezu »kleinen« Betrag von 25 000 Euro, mit dem der städtische Haushalt den »Haller Willem« unterstützt. Natürlich ist auch diese Summe leider in die Sparpläne-Diskussion geraten. Glücklicherweise ist sie aber dem Rotstift entgangen.
Spektakuläre Aktionen werden davon nicht bezahlt. Die gibt es nämlich nicht beim charmant-leisen Stadtfest. Genauso wenig wie einen kostspieligen Kirmes-Betrieb. In Halle gibt es zum »Haller Willem« hauptsächlich den guten Willen der Haller. Unbezahlbar, dieses Fest!

Artikel vom 07.05.2005