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Prostitution in
der Innenstadt

BfGT fordert Sperrbezirke

Gütersloh (WB/rec). Sogar im unmittelbaren Umkreis des Rathauses toleriert die Stadt verdeckte Prostitution. So gibt es etwa im Haus des Stadtmarketings an der Eickhoffstraße 44 einen Nebeneingang zu Wohnungen, in denen Liebesdienste angeboten werden.

Das geht aus einem Antrag der Bürger für Gütersloh (BfGT) zur Sitzung des Planungsausschusses am Donnerstag, 12. Mai, (17 Uhr, Rathaussaal) hervor. In dem Antrag wird die Stadt aufgefordert, die mögliche Ausweisung von »Sperrbezirken« in der Innenstadt und in reinen Wohngebieten zu prüfen.
Dem Antrag zufolge sind in Gütersloh gegenwärtig etwa 60 Prostituierte tätig, die zum größten Teil in Appartements, Terminwohnungen und bordellartigen Betrieben in der Innenstadt arbeiten. Solche Betriebe findet man laut BfGT unter anderem im Hochhaus am Stohlmannsplatz 3 (Ecke Köker-/Eickhoffstraße), an der Berliner Straße 116 (drei Häuser hinter dem Rathaus), an der Friedrich-Ebert-Straße 66 (Rends-ici-Bar) und an der Ecke Friedrich- Ebert-/Carl-Bertelsmann-Straße (»Wolke 7« und »Six Team«). Weitere Etablissements listet die BfGT in Avenwedde-Bahnhof auf (»Lusttreff 30«), an der Marienfelder-, an Herzebrocker- und Jägerstraße. Das »Haus 408« an der Verler Straße und das »Relax« an der Berliner Straße befänden sich an den Ein- und Ausfahrtsstraßen der Stadt. Zwischenzeitlich solle es auch am Bahnhof zu Straßenprostitution gekommen sein.
Fraktionsvorsitzender Norbert Morkes: »Durch den Erlass einer Sperrbezirksverordnung könnte es möglich sein, die illegale Prostitution durch geeignete Maßnahmen einzuschränken oder ganz auszuschließen.« Der Schutz der Öffentlichkeit, insbesondere der Schutz der Jugend vor Kriminalität und unzumutbaren Beeinträchtigungen für Anwohner müsse gewährleistet werden.
Vor einer Zunahme der illegalen Prostitution in Gütersloh warnte jüngst der Paderborner Bordellbetreiber Walter Eberling. Er war in Gütersloh mit dem Versuch gescheitert, ein offen geführtes
»Eros-Center« in einem Gewerbegebiet zu errichten. Eberling riet zur Gründung eines »Runden Tisches«.

Artikel vom 04.05.2005