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Erfolg beruht auf dem
Engagement der Bürger

Holzhandwerksmuseum zehn Jahre alt - Feier am 5. Juni

Hiddenhausen (gb). »Aus fast nichts wurde alles«, hieß es bei der Eröffnung des zweiten Bauabschnitts. Das gilt auch heute noch. Aus dem Nichts heraus haben die Verantwortlichen eines der schönsten Museen in der Region geschaffen. Das Holzhandwerksmuseum in Hiddenhausen. Am 5. Juni feiert es sein zehnjähriges Bestehen.

Die Idee zu dem Projekt kam dem früheren Kreisheimatpfleger und Kreisverwaltungsrat Heinrich Möhlmann schon Mitte der 90er Jahre. Denn die Holzverarbeitung ist seit Ende des 19. Jahrhunderts der wichtigste Industriezweig im Kreisgebiet geworden. Es lag also mehr als nah, die Holzverarbeitung und ihr nahestehende Handwerkszweige in einem Museum zu dokumentieren.
Als Standort kamen zwei Scheunen auf Gut Consbruch in Frage, die seit 1985 unter Denkmalschutz stehen. Aus dieser Kombination entwickelten Möhlmann und seine Mitstreiter, vor allem das frühere Kreistagsmitglied Werner Siekmann und der frühere Schul- und Kulturamtsleiter des Kreises, Günter Lücking, das Museum. Allein hätten sie es jedoch sicher nie geschafft. Auf Initiative der fünf örtlichen Heimatvereine wurde 1995 ein Förderverein gegründet, dessen Mitglieder sich alsbald an die Arbeit machten. Sie trugen schon seit 1990 die wichtigen historischen Arbeitsgeräte zusammen und führen kundig in inzwischen historische Berufe wie Böttcherei, Drechslerei, Holzschuhmacherei oder Stellmacherei ein.
1997 konnte der erste Museumsabschnitt in Betrieb genommen werden, 1998 der zweite. Eine Million Mark wurde in das Museum investiert, 841 000 Mark konnten aus öffentlichen Fördermitteln mobilisiert werden. Doch ungleich höher ist die Eigenleistung der Vereinsmitglieder einzuschätzen: Über Arbeitsstunden erwirtschafteten sie 372 000 Mark. In den ersten zwei Jahren kamen bereits knapp 6 000 Besucher.
In der Folgezeit glänzte das Museum immer wieder mit Einzel- und Sonderausstellungen, die stets ein großes Publikum anlockten: Erinnert sei an die Segelschiffe im Mai 2001 oder die Puppen im vergangenen Jahr. Hunderte Gäste strömten zu den Museumsfesten im Jahr 2000 und 2003. Das Holzhandwerksmuseum entwickelte sich zu einem Aushängeschild des Kreises.

Artikel vom 05.05.2005