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Delbrückerin will sich
für Familien einsetzen

Maria Westerhorstmann kandidiert für NRW-Landtag

Von Silvia Scheideler
Kreis Paderborn/Delbrück (WV). Maria Westerhorstmann hat sich für einen Rund-um-die-Uhr-Job entschieden. »Wenn ich gefragt werde, wie es mir geht, und ich sage, dass mir der Wahlkampf Spaß macht, ernte ich oft ungläubige Blicke. Aber es ist wirklich so«, versichert die 52-Jährige lachend. Die CDU-Frau, die am 22. Mai zur NRW-Landtagswahl antritt, wirbt zur Zeit für sich und ihre Ziele in ihrem Wahlbezirk Paderborner-Land.

Das Motto der CDU im Kreis Paderborn »Mehr Wachstum und Beschäftigung, mehr Bildung, mehr Sicherheit, weniger Staat« steckt die Kernpunkte ab. »Wir brauchen keine Kontrolle der Kontrolle. Wir müssen Bürokratie auf allen Ebenen abbauen«, fordert die Mutter von drei erwachsenen Kindern. Das sehe sie schon, wenn der Wust an Anträgen für ihren Familienbetrieb auszufüllen ist.
Die Delbrückerin führt mit ihrem Mann Ferdinand und Sohn Raimund auf Heimeshof einen landwirtschaftlichen Betrieb mit Schweinemast, Ferkelaufzucht und Ackerbau. Wobei sie selbst zur Zeit kaum mitanpacken kann, bis zum 22. Mai will sie in jeder Kommune ihres Wahlkreises einen Aktionstag durchführen.
»Wir können uns zu viel Bürokratie gar nicht mehr leisten, in der gleichen Zeit fehlen nämlich Geld und Arbeitsplätze im Bildungsbereich«, ärgert sich die gelernte Hauswirtschafterin. 4000 Lehrer sollen in Nordrhein-Westfalen neu eingestellt werden: »Langfristig hilft nur eine bessere Ausbildung unserer Kinder, um Arbeitsplätze zu schaffen und Deutschland wettbewerbsfähig zu halten.« Gefragt nach der Finanzierung dieser Lehrkräfte, sieht Westerhorstmann die Lösung wiederum im Abbau der Bürokratie: »Durch Sparmaßnahmen im Verwaltungsbereich und auch durch Einstreichung der Bezirksregierungen kann die Finanzierung gesichert werden.«
Beim Thema Arbeitslosenzahlen wünscht sich die Delbrückerin mehr Flexibilität von Arbeitnehmern, kann sich aber auch einen Kombi-Lohn vorstellen: »Damit Wirtschaftsbereiche wie zum Beispiel die angeschlagene Möbelindustrie in Deutschland weiterproduziert, kann ich mir vorstellen, dass der Staat einen Anteil vom Lohn zahlt. So würden wir Firmen im Land behalten und Menschen wären zufriedener.«
Großes Ziel der Delbrückerin, die innerhalb von 15 Jahren im Ehrenamt bei den Landfrauen zur Arbeit in der Politik kam, ist es, Familien zu stärken: »Im Hinblick auf den demographischen Faktor reicht es nicht, Familien nur finanziell durch steuerliche Vorteile zu entlasten. In die Familien muss wieder mehr Erziehungs- und Haushaltskompetenz.« Maria Westerhorstmann wünscht sich auch, dass sich die Einstellung gegenüber Müttern ändert. Die Erziehungszeit müsse von der Gesellschaft als Teil des Berufslebens akzeptiert werden. Gleichzeitig sieht Maria Westerhorstmann die Notwendigkeit von Kinderbetreuungsmöglichkeiten.
Für ihre Zukunft im Landtag kann sie sich vorstellen, in Ausschüssen rund um Familie und Frauen sowie im Umwelt- und Naturschutzbereich zu arbeiten. Besonders am Herzen liegt der Politikerin natürlich das Thema Nationalpark Senne: »Ein gewisser Schutz der Natur sollte gar keine Frage sein. Aber in der Senne besteht überhaupt kein Handlungsbedarf. Diese klare Position werde ich auch auf Landesebene vertreten.«
Ob Maria Westerhorstmann sich demnächst im Landtag für ihren Wahlbezirk einsetzen kann, entscheiden die Wahlberechtigten in Altenbeken, Bad Lippspringe, Bad Wünnenberg, Borchen, Büren, Delbrück, Hövelhof, Lichtenau und Salzkotten.

Artikel vom 05.05.2005