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Seriöser Fonds bringt gute Rendite

Steuerbegünstigte Renditen mit »gebrauchten« Lebensversicherungen

Von Martin Schrahe
Herford (HK). Fonds mit gebrauchten Lebensversicherungspolicen aus den USA waren im vergangenen Jahr einer der Renner bei den Beteiligungsmodellen. Zwischenzeitlich ist die Euphorie jedoch bei den Anteilseignern verflogen.

Grund hierfür ist die deutsche Finanzverwaltung, die der Ansicht ist, dass Fonds, die in gebrauchte US-Lebensversicherungspolicen investieren, nicht vermögensverwaltend sondern gewerblich tätig sind. Anleger müssen danach ihre Ausschüttungen komplett im Inland versteuern.
Zwischenzeitlich haben die Fondsinitiatoren reagiert und Betriebsstätten in den USA gegründet. Denn wenn die Erträge über eine Betriebsstätte in den USA geleitet werden, müssen die privaten Investoren ihre Einnahmen in Amerika versteuern und profitieren damit von den dortigen Freibeträgen und den niedrigen Eingangssteuersätzen. Wesentliche Teile der Erträge können so in der Regel steuerfrei vereinnahmt werden. Allerdings bezahlen sie diesen Vorteil mit zusätzlichen Kosten für die Steuererklärung in den USA. Für den deutschen Fiskus bleibt lediglich die Berücksichtigung dieser Einkünfte für die Höhe des Steuersatzes durch die Einbeziehung in den so genannten Progressionsvorbehalt.
Dieses Anlageprodukt wurde aus den USA nach Deutschland importiert. In den vergangenen zehn Jahren entstand in den USA ein Zweitmarkt für Versicherungen. Versicherte verkauften ihre Lebensversicherungen häufig an Finanzdienstleistungsunternehmen, weil diese ihnen einen höheren Preis als den offiziellen Rückkaufswert der Versicherung zahlen.
Anschließend haben die Gesellschaften die laufenden Prämien übernommen und gehofft, dass die Versicherungsnehmer nicht mehr allzu lange leben, denn je früher diese sterben, desto höher ist die Rendite der Fondsanleger. Um das Risiko für die Investoren kalkulierbar zu machen, werden in der Regel eine Vielzahl von Versicherungen mit unterschiedlichen Risikoklassifizierungen in einem Fonds angekauft. Darüber hinaus wird die restliche Lebenserwartung der Versicherten Personen durch spezielle medizinische Gutachten geschätzt.
Interessierte Anleger sollten darauf achten, das die so genannten »weichen« Kosten für Agio und Vertrieb einmalig 15 Prozent und die laufenden Kosten für Management und Verwaltung 2 Prozent im Jahr nicht überschreiten. Eine möglichst breite Streuung der eingekauften Policen, eine konservative Kalkulation und Laufzeiten von zehn bis 15 Jahren reduzieren das Risiko für den Anleger. Als Fazit bleibt festzuhalten, dass seriös konzipierte Fonds von erfahrenen Anbietern attraktive Renditen versprechen, wenn die Ergebnisse der medizinischen Gutachten eintreffen. Werden darüber hinaus die Einkünfte über eine Betriebsstätte in den USA erzielt, ist dies steuerlich eine vorteilhafte Gestaltung, die gute Nettorenditen beschert.

Artikel vom 07.05.2005