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Paderborner Initiative
für 77 Kriegsgefangene

Klönne: Sie leben heute in großer Armut

Kreis Paderborn (pic). Eine Paderborner Initiative mit prominenter Unterstützung aus Kirchen, Gewerkschaft und Politik hat zum 60. Jahrestag der Befreiung von der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft (8. Mai) zu einer Spendenaktion zu Gunsten von 77 ehemaligen Gefangenen des Konzentrationslagers Niederhagen (Wewelsburg) und des Gefangenenlagers Stalag 326 (Stukenbrock) aufgerufen. Die meisten dieser Menschen lebten in großer Armut.

Der Spendenaufruf ist unter anderem von Superintendentin Anke Schröder, Dechant Hans-Jürgen Wollweber (Paderborn), der DGB-Vorsitzenden Astrid Bartols oder Professor Hubert Frankemölle als Vorsitzender der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit unterzeichnet. Die Initiative beklagt, dass die deutsche Seite lediglich Zwangsarbeitern Entschädigungsgelder zahle, nicht aber Kriegsgefangenen.
Die Paderborner Initiative spricht von einer großen materiellen Not der noch 77 Überlebenden. Etliche ehemalige Gefangene von Stalag 326 und des KZ Niederhagen hätten bei ihren Besuchen im Paderborner Land Zeichen der Versöhnung gesetzt. Deshalb, so Professor Dr. Arno Klönne als Sprecher der Initiative, möge die heimische Region mit finanzieller Hilfe zeigen, dass die Vergangenheit nicht vergessen sei. Klönne: »Das Zeichen der Versöhnung, das uns die ehemaligen Gefangenen mit ihrem Besuch gegeben haben, sollten wir mit unserer materiellen Hilfe erwidern«.
Spenden nehmen die Aktion »Blumen für Stukenbrock« bei der Sparkasse Minden (Kontonummer 87000238, BLZ 49050101) sowie die Aktion »Wewelsburg, Gedenktag 2. April - Verein wider das Vergessen und für Demokratie« bei der Sparkasse Paderborn (Kontonummer 58001017, BLZ 47250101) an. Spendenquittungen werden ausgestellt. Spendengelder würden direkt an Betroffene weitergeleitet.

Artikel vom 04.05.2005