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Meyer muss nun FCI den Abstieg wünschen

Denn nur dann kommen die Koch-Zwillinge zum TuS

Gütersloh (mapu). Das bedeutsamste Bezirksliga-Nachholspiel steigt heute zwischen den Kellerkindern VfL Ummeln und FC Isselhorst. Es geht um die Wurst: Wer verliert, liegt am Boden. Wer gewinnt, dessen Hoffnung auf den Klassenerhalt ist größer denn je zuvor.

Der FCI hat 15, Ummeln 17 Punkte auf dem Konto. Wer sich durch einen Sieg drei Zähler mehr draufpacken darf, ist plötzlich auf Tuchfühlung mit der am rettenden Ufer balancierenden SpVg. Steinhagen (auch nur 21 Punkte). Eine Entwicklung, die zumindest aus heimischer Sicht den Isselhorstern noch vor einigen Wochen niemand zugetraut hätte.
»Wir haben uns langsam aber sicher herangekämpft«, darf der zu Rückrundenbeginn verpflichtete Trainer Hans-Jörg Lubsch nicht ohne stolz darauf verweisen, dass unter seiner Regie die Lutter-Elf einen klaren Aufwärtstrend verzeichnet hat - auch spielerisch. »Nun wollen wir dem mit einem Erfolg in Ummeln die zwischenzeitliche Krone aufsetzen.«
Der Tradition entsprechend, dürfte es auch heute heiß zugehen zwischen den beiden Nachbarvereinen. Zumal der VfL vergangene Woche seinen Coach Jörn Albersmeier verloren hat - er warf frustriert das Trainer-Handtuch. Lubsch dessen ungeachtet: »Wir müssen dort einfach bestehen und einen Sieg mit nach Hause bringen.«
Dagegen hat indes Siggi Meyer seit kurzem etwas einzuwenden. Auch wenn der Trainer des TuS Friedrichsdorf es niemals böse meinen würde: Er muss insgeheim darauf hoffen, dass der FC Isselhorst absteigt. Denn in diesem Fall würden sich die Chancen wahrscheinlich gewaltig erhöhen, dass der die beiden FCI-Zwillinge Marius und Tobias Koch für die neue Saison abwerben könnte. »Die Jungs könnte ich wirklich sehr gut gebrauchen.«
Doch seitdem Meyers Interesse an den zwei Brüdern am Montag im WESTFALEN-BLATT offenkundig geworden ist, »lassen die Isselhorster die beiden natürlich nicht mehr in Ruhe und wollen sie zum Bleiben überreden«, meint Meyer. Konsequenz: Die Kochs (Marius 8 Saisontore, Tobias 3) erbaten sich nun zwei, drei Partien Bedenkzeit, um abwägen zu können, ob ihr FC Isselhorst im nächsten Jahr weiterhin Bezirksligist bleiben wird oder in die Kreisliga abstürzt. Erst dann wollen sie sich für oder gegen einen Vereinswechsel entscheiden.

Artikel vom 04.05.2005