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Probleme sind
an der Heder
beherrschbar

Wirtschaftsgespräch mit der IHK

Von Marion Neesen (Text und Foto)
Salzkotten (WV). In Salzkotten ist die wirtschaftliche Lage noch vergleichsweise gut. Das jedenfalls bestätigte am Montagabend Thomas Herold, Leiter der IHK-Zweigstelle Paderborn, den Verantwortlichen an der Heder. »Hier hat man das Gefühl, dass es funktioniert«, so Herold, der mit seinen Kollegen Markus Lehrmann und Hans Dransfeld nach Salzkotten gekommen war, um den neuen Bürgermeister und die kommunalpolitischen Ansätze kennen zu lernen. Geladen zum Gedankenaustausch waren auch Salzkottener Unternehmer.

Natürlich gäbe es auch in Salzkotten Schwierigkeiten, »doch ich habe den Eindruck, hier sind sie beherrschbar«, sagte Herold vor dem Auditorium im Sitzungssaal des Rathauses. Ein Grund dafür sei sicherlich auch, dass mit Konrad Rump in Salzkotten lange Zeit ein Unternehmer Bürgermeister war und auch mit Michael Dreier ein Mann aus der Wirtschaft gekommen sei.
Beleuchtet wurden am Montagabend neben der allgemeinen wirtschaftlichen Lage und der Haushaltssituation auch die Punkte Stadtentwicklung und Verkehr, wobei natürlich das Thema Maut nicht unberührt blieb. »Es gibt Signale aus Berlin, dass Bundesstraßen mit einer Maut belegt werden können. Aber ich weiß nicht, ob das die richtige Lösung ist«, zweifelte Thomas Herold. Sicherlich werde es dann wieder andere Möglichkeiten des Umfahrens geben.
»Ich bin irritiert, dass man jetzt überrascht darüber ist, dass der Verkehr auf die Bundesstraßen ausweicht. Das hätte jeder wissen müssen«, so Herold. Bürgermeister Michael Dreier stellte noch einmal klar: »Die Maut wollen wir hier in Salzkotten nicht. Uns geht es darum, die Stadt vom zusätzlichen Lkw-Verkehr zu befreien. Dabei kann die einzige Lösung nur die B 1 neu sein.«
Dass hier aber noch einige Geduld erforderlich ist, stellte Markus Lehrmann, Leiter des Referats Verkehr, Stadt- und Regionalplanung, unmissverständlich klar. Einen »ganz vagen« Termin für den 20 Millionen Euro teuren Bau der Umgehung machte er für das Jahr 2013 aus. »Aber auch das ist nur ein grobes Ziel«, so Lehrmann.
Etwas greifbarer sei da schon die Sanierung der B 1 zwischen Gut Warte und dem Abzweig Salzkotten. Hier sei das Planfestellungsverfahren auf 2006 datiert, die Fertigstellung soll 2008 sein. Auch Lehrmann hielt eine Einführung der Maut auf Bundesstraßen ad hoc für nicht realisierbar. Er habe daher das Gefühl, es werde auf Zeit gespielt. Denn verlässliche Zahlen über die Mehrbelastung gebe es derzeit nicht. Heftig ins Gericht ging Lehrmann mit der Bundespolitik. Insgesamt würden über Mineralöl- und Kfz-Steuer rund 65 Milliarden Euro eingenommen. In den Straßenbau zurück flössen aber nur vier Milliarden Euro.
Die Wirtschaftsförderung in Salzkotten hatte Bürgermeister Dreier schon vor geraumer Zeit zur Chefsache erklärt und so legt er größten Wert auf Kontaktpflege und den Aufbau eines Netzwerkes. Besondere Erfolge seien die Investitionen in den Gewerbegebieten Hoher Weg (Injoy) und an der Burg (Esacom). Weitere Impulse erwartet Dreier auch von einer Wirtschaftsschau im September in der Sälzerhalle.
In Sachen Stadtentwicklung bescheinigte Hans Dransfeld, Leiter des Referates Wirtschaftsförderung, Handelsregister und Außenwirtschaft bei der IHK, den Salzkottenern, keine großen Sünden (auf der grünen Wiese) begangen zu haben.

Artikel vom 04.05.2005