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Harting entlässt
weitere Arbeiter

Geschäftsbereich wird aufgegeben

Espelkamp (WB/fq). Beim Espelkamper Unternehmen Harting Vending wird es aufgrund der schwachen wirtschaftlichen Entwicklungen auf dem Zigarettenmarkt und der Steuergesetzgebung zu weiteren betriebsbedingten Kündigungen kommen. Dies teilte gestern Wulf Padecken, Leiter des Zentralbereichs Kommunikation, mit.

»In Folge der durch politische Fehllenkungen entstandenen negativen Situation ist die Harting Vending GmbH & Co. KG gezwungen, eine weitere Anpassung ihrer Unternehmensstruktur vorzunehmen. Erneute betriebsbedingte Kündigungen als Folge der Steuergesetzgebung sind leider unvermeidbar«, erklärte Padecken. Sollten jetzt eingeleitete kurzfristige Aktivitäten nicht im geplanten Umfang wirken, ist nach Angaben des Unternehmens mit noch drastischeren Maßnahmen zu rechnen, sagte Padecken der ESPELKAMPER ZEITUNG.
Von den Kündigungen sind die Beschäftigten im Geschäftsbereich Elektronische Shop- und Service-Systeme betroffen. Padecken sagte, die Tabakindustrie habe zurzeit einen schweren Stand. Mit dem Shop- und Service-System-Bereich habe Harting eigentlich die defizitäre Entwicklung bei der Produktion von Tabakwarenverkaufssystemen auffangen wollen. »Wir haben sehr viel Geld in den Service-Bereich investiert und viel entwickelt.« Doch der gewünschte Erfolg sei ausgeblieben Daher werde der Bereich geschlossen. »Die Geschäftstätigkeit wird sich somit auf die Tabakwarenverkaufssysteme konzentrieren.«
Das Unternehmen Harting beschäftigt derzeit an den Standorten Minden und Espelkamp insgesamt 1500 Arbeiter. »Davon sind 100 bei Harting Vending tätig«, so der Pressesprecher. Während einer Betriebsversammlung wurde am gestrigen Nachmittag die Belegschaft unterrichtet.
Wer von den Kündigungen betroffen sei, konnte der Harting-Pressesprecher noch nicht sagen. Der genaue Umfang der Verkleinerung werde jetzt erst ermittelt. Die betroffenen Mitarbeiter würden im Anschluss daran sofort informiert.
Der Zigarettenautomaten-Sektor sei erheblichen Belastungen ausgesetzt, erläuterte Padecken die Situation. Die innerhalb der vergangenen Jahre mehrfach erhöhte Tabaksteuer habe zu anhaltenden Umsatz- und Gewinneinbußen im gesamten Tabakwaren-Sektor geführt.
»Insbesondere der Tabakwarengroßhandel ist davon unmittelbar betroffen.« So sei der deutsche Zigarettenmarkt im ersten Quartal 2005 erneut um 23 Prozent geschrumpft.

Artikel vom 03.05.2005