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Delbrück verliert und siegt

Trotz 2:3-Heimpleite gegen Wiedenbrück fünf Punkte Vorsprung

Von Peter Klute
Delbrück (WV). Glück im Unglück für den SC Delbrück. Zwar musste der Verbandsliga-Spitzenreiter gestern nach drei Siegen in Folge eine 2:3 (0:2)-Heimniederlage am Laumeskamp gegen den Nachbarn SC Wiedenbrück 2000 hinnehmen, doch da auch die härtesten Konkurrenten SuS Stadtlohn (0:2 in Dornberg) und Borussia Emsdetten (1:2 in Enger-Westerenger) patzten, beträgt der Vorsprung weiter fünf Punkte.

»Es ist nichts passiert und es geht immer weiter«, kommentierte Wiedenbrücks Interimscoach Peter Nahrmann die Partie, denn im Gegensatz zu den Delbrücker Kontrahenten waren die der abstiegsgefährdeten Wiedenbrücker allesamt erfolgreich. Den Grundstein für den eigenen Dreier legte der Fusionsklub in Hälfte eins. »Da haben wir das Spiel verloren und sind nicht so aufgetreten, wie ich es von einer Mannschaft erwarte, die Meister werden kann und will. Mit 60 oder 70 Prozent kann man eben kein Spiel gewinnen«, kritisierte DSC-Coach Roger Schmidt. Nach 18 Minuten lagen die Gastgeber mit 0:1 hinten. Raphael Negri traf. Delbrück war geschockt, fand überhaupt nicht ins Spiel. Für Gefahr vor dem Gästetor sorgten nur diese selbst. Nach einem weiten Abschlag von Marco Thiel hätte Maik Mönchmeier seinen Torwart Daniel Bremehr fast bezwungen (19.). Stattdessen hieß es in der 38. Minute 0:2. Nach einer leichten Berührung von Thiel an Wiedenbrücks Kapitän Frank Parrotta zeigte der Unparteiische Peter Wiethaup aus Hüls zur Überraschung aller auf den Elfmeterpunkt. Negri verwandelte sicher und erzielte sein zweites Tor.
In der Pause reagierte Schmidt, brachte für die beiden enttäuschenden Stürmer Werner Linnenbrink und Jan Welker mit Manuel Eckel und Markus Winter zwei frische Kräfte. Vor allem Letztgenannter belebte die Aktionen und köpfte nach einer Stunde eine Flanke von Mehmet Dagdelen zum 1:2 ins Netz. »Markus hat den Willen gezeigt, den ich in der ersten Hälfte vermisste habe«, lobte Schmidt den Torschützen. Während Wiedenbrück nun immer mehr nachließ, wurde Delbrück immer stärker. Die Belohnung für den »Einbahnstraßenfußball« folgte in der 75. Minute. Dagdelen markierte per Freistoß den Ausgleich. Jetzt wollten die Gastgeber mehr, wurden aber kalt erwischt. Eine Ecke von Carsten Droll boxte sich der in den vergangenen Monaten überragende Thiel, der auch gestern einige Gästechancen glänzend parierte, ins eigene Netz. »Wir haben in dieser Saison schon drei Ecken direkt verwandelt. Irgendwann musste es mal so kommen«, meinte Schmidt. So kassierte der DSC zum ersten Mal in der laufenden Serie drei Gegentreffer, durfte sich aber trotz der vierten Heimschlappe als Sieger fühlen.
SC Delbrück: Thiel - Steppeler (86. Cirivello), Mrugalla, Hansjürgen - Schwanebeck, D. Berkemeier, Radtke, Kuhn - Dagdelen - Linnenbrink (46. Eckel), Welker (46. Winter).
Tore: 0:1 Raphael Negri (18.), 0:2 Raphael Negri (38., Foulelfmeter), 1:2 Markus Winter (60.), 2:2 Mehmet Dagdelen (75.), 2:3 Marco Thiel (83., Eigentor).

Artikel vom 09.05.2005