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Sonne beschert gute Rendite

Beuge und Klack GbR: Photovoltaik-Anlagen weiter auf dem Vormarsch

Von Oliver Horst (Text und Foto)
Versmold (WB). Von einer Investition in die Zukunft, für den Naturschutz und auch den Geldbeutel spricht Wolfgang Beuge. Gemeinsam mit Joachim Klack bietet der Versmolder von der Planung bis zur Installation und Nachbetreuung alles rund um Solaranlagen. Die »Wir-AG«, wie Beuge den Zwei-Mann-Betrieb -Êder zudem auf Fachhandwerker zurückgreift -Êgerne nennt, zählt zu den hiesigen Pionieren. Seit 1999 hat Wolfgang Beuge Photovoltaik-Anlagen zur Stromgewinnung mit einer Gesamtleistung von 400 Kilowatt geplant und realisiert.

Seitdem die Einspeisevergütung für Solarstrom zum 1. Januar 2004 gesetzlich deutlich angehoben und die Investition in eine Photovoltaik-Anlage damit wirtschaftlich wesentlich attraktiver wurde, hat ein wahrer Boom eingesetzt. Nach wie vor seien Lieferzeiten von sechs Monaten keine Seltenheit, erklärt Beuge. Denn die Hersteller der Photovoltaik-Module kommen angesichts der großen Nachfrage mit der Produktion kaum nach.
»In Deutschland sind in 2004 Anlagen mit einer Gesamtleistung von 300 Megawatt installiert worden. So viel wie in keinem anderen Land«, sagt Wolfgang Beuge. Auch bei der »Beuge und Klack GbR« hat sich das wachsende Interesse niedergeschlagen: »160 der bislang geplanten Gesamtleistung von 400 Kilowatt sind allein in 2004 realisiert worden.« Entdeckt hätten zuletzt verstärkt Firmen und Landwirte die Chancen: »Mehr als zwei Drittel der Aufträge kommen inzwischen aus dieser Gruppe. Bis vor zwei Jahren waren Privatpersonen noch die treibende Kraft.« Was den Experten vor allem freut, sei die große Identifikation und der Umweltgedanke auch bei Geschäftsführern, die auf Solarstrom setzen.
»Bei der derzeitigen Einspeisevergütung, die bis 2025 aber jährlich um fünf Prozent sinkt und dann ausläuft, ist es wirtschaftlich sinnvoll, den gesamten gewonnenen Strom ins Netz einzuspeisen«, sagt Wolfgang Beuge. 54,53 Cent pro Kilowattstunde überweist das örtliche Versorgungsunternehmen 20 Jahre lang, wenn die Anlage in 2005 in Betrieb geht. Der Strombezug aus dem öffentlichen Netz schlägt im Gegenzug zurzeit mit nur etwa 17 Cent zu Buche.
»Durch die Einspeisevergütung amortisiert sich eine jetzt in Betrieb genommene Anlage in der Regel innerhalb von zwölf Jahren«, sagt Wolfgang Beuge. Konservativen Berechnungen zufolge sei schon bei einem Eigenkapital-Einsatz von 30 Prozent eine Nettorendite von sechs bis acht Prozent über die Laufzeit von 20 Jahren zu erzielen. Dank Herstellergarantien auf die Module von bis zu 25 Jahren sei dabei das Schadensrisiko der Anlage begrenzt.
Damit sich die Investition unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten rechne, sollten für die Photovoltaikanlage mindestens 20 Quadratmeter Dachfläche zur Verfügung stehen, erläutert Wolfgang Beuge. Die Investitionskosten pro zehn Quadratmeter beziffert der Fachmann mit etwa 5000 Euro. Angesichts der von Jahr zu Jahr absinkenden Einspeisevergütung für Solarstrom erwartet Wolfgang Beuge eine große Nachfrage vor allem noch in diesem und dem kommenden Jahr. »Danach muss mit immer spitzerem Bleistift gerechnet werden.«
Dass die Anlagenbetreiber aber auch nach Auslaufen der Förderung viel Freude an ihrer Anlage haben können, erklärt Joachim Klack. Denn aus seiner Sicht ist eine Photovoltaikanlage zugleich eine Investition in die zu erwartende Energiewende. »Die Anlage kann problemlos so umgerüstet werden, dass der erzeugte Strom zumindest zu einem Teil selbst verbraucht wird«, sagt Wolfgang Beuge. Wenn die Energiepreise für die Verbraucher bis dahin weiter steigen, werde die Ersparnis dank des eigenen, regenerativen und bereits amortisierten Kraftwerks auf dem Dach noch größer werden.

Artikel vom 05.05.2005