03.05.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

»Lichtblick« ein
wahres Kleinod

Blick hinter die Kulissen möglich

Kirchlengern (G-H). Mindestens einmal im Jahr treffen sich alle Kinobegeisterten im Kommunalen Kino von Kirchlengern, dem »Lichtblick«, und diskutieren über neue und alte Kinotechnik, Filme und Trends. Am Samstag war es wieder soweit: Ein informativer Blick hinter die Kulissen inklusive Technikworkshop und Infos zur Programmgestaltung.

Schon beim Hineingehen zeigt sich der ganz besondere Charme des Kinos: Anders als in den Kinopalästen ist in Kirchlengern noch alles direkt mitzuerleben. Auf dem Weg in den Kinosaal geht der Besucher durch den Projektionsraum. Dabei kann ein Blick auf die Technik geworfen, der Filmvorführer beim Spulen und Kleben, bei der Einstellung der Maschinen und beim Koppeln der Filme, bei der Suche nach Blendzeichen und dem Finden des Startbildes beobachtet werden.
Die Filme, die auf die Leinwand geworfen werden, sind ausgefallener als auf den größeren Leinwänden des Kreises. Das »Lichtblick« bietet wertvolles Kino abseits des Mainstreams, frühestens acht Wochen nach Bundesstart. Dafür können die Zuschauer das Programm mitbestimmen und auch Kinoschätze sehen, die es sonst einfach nicht mehr gibt.
Winfried Tegtmeyer ist der Kinotechniker des »Lichtblicks« und gehört schon seit der ersten Stunde zur Familie. Er erklärte allen Interessierten die Technik und musste für den neu anlaufenden Film »Der große Diktator« mit Charly Chaplin die Optik verändern. Da der Film von 1940 im Original im Standardformat von damals 1:1,33 (heutiges Standardformat: 1:1,66 oder 1:1,85) gedreht wurde, musste die Optik in den Projektoren eingemessen werden.
Dieser mit Spannung erwartete Film läuft vom 20. bis 25. Mai. In der Elsegemeinde und auch schon weit über die Gemeindegrenzen hinaus wird das kleine, aber feine »Lichtblick« geschätzt. Jugendpfleger und Macher des Lichtblicks, Johannes Ridderbusch, kann mächtig stolz sein auf sein fazinierendes Kultur-Kleinod gegenüber dem Rathaus. Ein weiterer Macher am Tag der offenen Tür, Frank Tepel, war als Jugendlicher einer der Filmvorführer im »Lichtblick« und arbeitet jetzt als Filmvorführer bei den internationalen Filmfestspielen in Berlin.
Kino zur Wunschzeit, auch das geht im Lichtblick. Schulklassen und Jugendgruppen schauen hier regelmäßig Filme, aber auch Initiativen oder Privatpersonen können das »Lichtblick« mieten, inklusive Film und Vorführer. Weitere Infos finden Interessenten unter: www.lichtblick-kirchlengern.de oder telefonisch bei der Jugendpflege der Gemeinde, Johannes Ridderbusch und Erika Nauhart, Tel. 78695.

Artikel vom 03.05.2005