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Goebenmeile
Es ist immer gut, meint Heinz, wenn viele an einem Strang ziehen, um etwas zum Positiven zu bewegen. Das ist zum Beispiel in der Goebenstraße geschehen, wo sich die Einzelhändler zur Aktionsgemeinschaft »Goebenmeile« zusammen geschlossen haben.
Ein wenig augenzwinkernd möchte Heinz an dieser Stelle einmal die Wortwahl beleuchten - und zur Überraschung aller verkünden: Es ist mit der Meile ein rechtes Durcheinander. Meile leitet sich vom Lateinischen mille (Tausend) ab und bezeichnete ursprünglich eine Strecke von 1000 Klafter (passuum), die die römischen Soldaten mit 1000 Doppelschritten maßen, etwa 1470 Meter. In der Folgezeit wurde der Begriff Meile für ganz unterschiedliche Entfernungen verwendet. So hatte die deutsche Landmeile in Sachsen eine Länge von 7500 Metern, in Preußen dagegen von 5532,5 Metern. Die Badische Meile war 8888,89 Meter lang, die Norwegische gar 11,296 Kilometer. Die geographische Landmeile beträgt 1/15 eines Äquatorlängengrades, also etwa 4 Seemeilen oder 7420 Meter. Heute sind noch die britische Landmeile (1609,34 Meter) und die Seemeile (1852 Meter) in Gebrauch. Gut, dass es noch andere Meilen gibt: Auf denen kann man flanieren. Wie auf der Goebenmeile eben... Curd Paetzke

Artikel vom 02.05.2005