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Stromlieferung:
Stadt Delbrück
schreibt aus

Oelsmeier: »Keine Absage an E.ON«

Delbrück (spi). Der Delbrücker Haupt- und Finanzausschuss hat in seiner jüngsten Sitzung beschlossen, den mit der E.ON Westfalen-Weser bestehenden Stromlieferungsvertrag zum 1. Januar 2006 auszuschreiben. »Grund dafür ist keinesfalls Unzufriedenheit mit dem bisherigen Stromlieferanten, sondern eine gesetzliche Vorgabe«, betonte Bürgermeister Robert Oelsmeier.

Nach diesen gesetzlichen Vorgaben hat die Stadt bei wesentlichen Vertragsänderungen Energielieferungen europaweit auszuschreiben, wenn der Auftragswert 400 000 Euro und mehr erreicht.
Ausdrücklich wies Oelsmeier darauf hin, die Ausschreibung bedeute keinesfalls, »dass die Stadt Delbrück keinen Strom mehr von E.ON will«. Nach Auffassung des Bürgermeisters kann auch nach der Ausschreibung der neue Stromlieferant wie bisher E.ON Westfalen-Weser sein. »Das hätte mehrere Vorteile, insbesondere wäre dann kein Umstellungsaufwand erforderlich«, meinte Oelsmeier.
Die Ausschreibung sei eine recht komplizierte Angelegenheit, so dass sich die Stadt eines Spezialbüros bedienen wolle. »Da werden sich auch andere Städte dranhängen«, erläuterte Oelsmeier, der allerdings keine weiteren Angaben dazu machen wollte.
In der Ausschusssitzung ging es unter anderem um die Frage, ob die angekündigte E.ON-Preiserhöhung so erheblich ist, dass eine Ausschreibung überhaupt erfolgen müsse. Robert Oelsmeier erklärte, es sei über die gesetzliche Vorgabe hinaus ein normaler Vorgang, in einem freien Markt nach günstigeren Angeboten zu suchen. Es bleibe lediglich die Frage, ab wann eine Änderung als »wesentlich« eingestuft wird. Der Ausschuss sah dies jedenfalls als gegeben an.
Die Energielieferungen an die Stadt haben ein Volumen von etwa 500 000 Euro.
Abgelehnt wurde vorab der Antrag der Grün-Alternativen-BürgerInnen-Initiative (GABI), die Sache in öffentlicher Sitzung zu diskutieren. Oelsmeier kündigte daraufhin an, einen Beschluss zur Beratung im öffentlichen Teil beanstanden zu wollen. Oelsmeier: »Es ging um Vergabeangelegenheiten, um Preise, Alternativen. Es wäre nicht möglich gewesen, dies öffentlich zu besprechen«.

Artikel vom 03.05.2005