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Petrus schiebt die Wolken weg

»Fallschirm-Pioniere« Bernhard Kollenberg und Josef Beermann landen weich

Von Meike Oblau
Rietberg-Neuenkirchen (WB). Es war wohl doch gut, dass Bernhard Kollenberg und Josef Beermann vor ihrem Fallschirmsprung auf den Neuenkirchener Maitagen einmal persönlich oben im Himmel bei Petrus angeklopft hatten: nachdem der Himmel am Samstag noch wolkenverhangen war, konnten die zahlreichen Gäste am Sonntag dann echtes Kaiserwetter genießen: Petrus hatten die Wolken beiseite geschoben.

Und den blauen Himmel, verbunden mit strahlendem Sonnenschein, nutzen dann auch zahllose Gäste zum Maibummel. Die große Mehrheit war natürlich passend zum 1. Mai mit dem Fahrrad gekommen. Der schwere Unfall am Samstagabend (siehe unten stehender Bericht) war Gott sei Dank glimpflich verlaufen, so dass nach dem ersten Schreck dann doch weitergefeiert werden konnte im Zelt und an den Karussells. »Gott sei Dank sah die Verletzung des Jungen schlimmer aus, als sie war«, war auch der Vorsitzende des Neuenkirchener Gewerbevereins, Bernhard Kollenberg, erleichtert, als aus dem Krankenhaus Bethel die Nachricht kam, dass der 14-Jährige die Klinik schon bald wieder verlassen kann.
Als echter Höhepunkt der Maitage hatten sich die Fallschirmspringer herauskristallisiert, die am Samstagabend aus den Wolken fielen. Mutig mit dabei war neben Bernhard Kollenberg auch Josef Beermann, der seinen Titel als Neuenkirchener Schützenkönig bei einem Tandemsprung kurzfristig eintauschte und fortan »König der Lüfte« gerufen werden kann. Sowohl Kollenberg als auch Beermann setzten zusammen mit erfahrenen Springern elegant zur Landung an. Pech nur, dass sie die eigens gemähte Wiese am Café Stritzke allesamt verfehlten und stattdessen auf dem frisch bepflanzten Getreideacker von Lorenz Lütkemeyer landeten. Der war zunächst gar nicht begeistert, als er seine platt getrampelten Pflänzchen sah, ließ sich dann aber schnell wieder besänftigen. Bernhard Kollenberg und Josef Beermann jedenfalls schwärmten in höchsten Tönen vom Sprung aus 4000 Metern. Kollenberg will jetzt sogar regelmäßig springen, wie er am Rande verriet. »Die Aussicht von da oben ist herrlich, und man hat viel Zeit, das alles in Ruhe zu betrachten«, so Kollenberg. Eine ähnlich spektakuläre Aussicht dürfte sich wenig später auch den elf Ballonfahrern geboten haben, die sich (diesmal übrigens von der richtigen Wiese aus) in drei Heißluftballons auf den Weg Richtung Himmel machten. Bereits am Freitagabend hatte Bürgermeister André Kuper die Maitage eröffnet und zusammen mit Bernhard Kollenberg, Marktmeister Johann Winter und Ortsvorsteher Hans Daberkow den von den Kindern des David-Kindergartens geschmückten Maibaum in der Straße »Am Markt« gepflanzt. Umrahmt wurde die Zeremonie von einer Tanzeinlage der Kindergartenkinder, von einer Vorführung der Fahnenschwenker und einem musikalischen Gruß des Männergesangvereins. Auch Trödelfreunde kamen am Samstag und Sonntag voll auf ihre Kosten. Organisator Hans-Hermann Kleinehelftewes hatte nicht zu viel versprochen - es kamen deutlich mehr Trödler als im Vorjahr. Gern angenommen wurde auch die Kinderbelustigung. Am Samstag organisierte Michael Streiß im Festzelt den »Kinderquatsch mit Michael«, am Sonntag waren dann die Eltern des David-Kindergartens an der Reihe und stellten vier überaus gut besuchte Kasperle-Aufführungen auf die Beine.

Artikel vom 02.05.2005