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City-Nacht schon dicht:
60 Fahrer wollen Titel

Kappes-Angst vor Fiala - RSV-Angst vor den Eisheiligen

Altkreis (dh). Mamertius, Pankratius und Servatius. Vor diesem Trio haben die Macher des 27. Gütersloher Abendradrennens am meisten Angst. Zwar werden die drei am Freitag, 13. Mai, sicherlich nicht in die Pedale treten, um die Prämien des RSV Gütersloh einzufahren, doch als Eisheilige eilt ihnen beim Freiluftsportlern ein recht zweifelhafter Ruf voraus.

»Unglaublich, dass wir die Veranstaltung bislang immer trocken über die Bühne gebracht haben. Ich hoffe, der Riesendusel hält an«, blickte Cheforganisator Hansi Eggert gestern skeptisch in den verregneten Himmel. Aber noch bleiben ja zwei Wochen Zeit für eine Wetterbesserung, um bei »einem der großen Ereignisse in Gütersloh« (Volksbank-Vorstandsvorsitzender Heinz-Hermann Vollmer) wieder zahlreiche Zuschauer an den Innenstadtkurs zu locken.
»Der Umzug in die Fußgängerzone hat sich für uns beide gelohnt«, zog Michael Leonhardt noch einmal ein positives Resümee, wenngleich der RSV-Vorsitzende zugab, »Magenknurren« gehabt zu haben, als er der Volksbank erstmals mit dem Vorschlag kam, das traditionelle Rennen auf die Berliner, Köker- und Kirchstraße zu verlagern: »Im Nachhinein betrachtet war das der einzige vernünftige Vorschlag, zumal wir auch vom zeitgleich stattfindenden Weinmarkt profitieren.«
Der Ablauf bleibt in diesem Jahr unverändert. Der Talentsichtung (19.30 Uhr) folgt das Jedermann-Jugendrennen (19.40 Uhr), ehe um 20.15 Uhr mit der Volksbank-City-Nacht der erste Höhepunkt ansteht. Wie schon im Vorjahr dient das Kriterium über 70 Runden jedoch nur als Qualifikation für das Derny-Rennen, das gegen 22 Uhr gestartet wird. Die punktbesten sieben Fahrer des Kriteriums plus drei mit einer »Wildcard« des RSV ausgestattete Radsportler kämpfen dann hinter den »Knatterbüchsen« um den Titel des »Königs von Gütersloh«, den sich 2004 passenderweise Andreas Kappes vom Team König-Pilsener in einem packenden Finish gegen Andreas Beikirch holte. Ehrensache, dass beide auch am 13. Mai wieder am Start sein werden.
Dann in einem abgespeckten Teilnehmerfeld, das erstmals in der Geschichte des RSV auf 60 Fahrer begrenzt wurde. »Wir haben das Rennen nur als A/B-Kategorie ausgeschrieben und sind im Prinzip dicht. Ich musste schon den ersten absagen. Die C-Fahrer waren zuletzt doch ein Unsicherheitsfaktor«, erläutert Eggert. »Vor dem Parkhotel hat es einige Male ganz schön gerappelt«, bestätigt RSV-Aushängeschild David Dudek, der auch diesmal für seinen Verein die Kohlen aus dem Feuer holen soll: »Ich will auf das Treppchen!« Alle neun A-Fahrer des RSV werden beim Heimrennen an den Start gehen, die Konkurrenz ist jedoch enorm. So kündigt AC Sparta Prag an, Jan Fiala nach Gütersloh mitnehmen zu wollen. Der Kommentar von Vorjahressieger Kappes: »Wenn der kommt, dann brauchen wir das Rennen überhaupt nicht zu starten.«
Apropos Start: Die Zuschauer werden sich an einen neuen Sprecher gewöhnen müssen. Statt der vertrauten Stimme von Henning Tonn (begleitet die zeitgleich stattfindende Rheinland-Pfalz-Rundfahrt), feiert Radiomoderator Dirk Sluyter sein RSV-Debüt, der beim Steinhagener Radrennen 2004 seine Feuertaufe bestand.

Artikel vom 02.05.2005