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Zusammenstoß in luftiger Höhe

Modellhubschrauber-Treffen des Modell-Sport-Clubs »Falke« in Frotheim

Von Wiebke Henke
Frotheim (WB). Kaum war die Flugschau der Modellhubschrauber-Flieger gestartet, geschah etwas, was es so seit mehr als zehn Jahren nicht mehr gab: In luftiger Höhe trafen zwei Hubschrauber aufeinander - ungewollt und viel zu schnell.

Ein lauter Knall - und dann ein Schrei. Der Zusammenprall ereignete sich am Samstag im Rahmen des Modellhubschrauber-Treffens des Modell-Sport-Clubs (MSC) »Falke« auf dem Modellflugplatz in Frotheim. Schon kurz nach dem Beginn der zweitägigen Schau waren Flugobjekte in der Preisklasse eines Kleinwagens innerhalb des Bruchteils einer Sekunde zerscheppert.
Dieser Unglücksfall war für die Betroffen zwar mehr als ärgerlich, dennoch tat er - als der Schreck vorbei war - der Stimmung der Modellhubschrauber-Freunde keinen Abbruch. Munter schickten die ihre zumeist selbst zusammengebauten Flieger gen Himmel und bestaunten die Kunststücke der anderen.
Weit hinaus, mit hoher Geschwindigkeit, wieder Richtung Boden, oder »kopfüber« - die Tricks und Kniffe der Hobbyflieger waren schon beeindruckend. Das Treffen mit mehr als 300 Fliegern an zwei Tagen gilt als eines der größten in der ganzen Bundesrepublik. Seit 1970 gehen in Espelkamp einmal im Jahr die Modelle vieler verschiedener Clubs in die Luft. 1982 bis 1984 fanden hier sogar die Deutschen Meisterschaften statt. Doch seither hat sich auch bei der Technik vieles geändert: Der Elektromotor ist der neueste Hit. Und wer heute noch mit Benzinmotor fliegt, der nutzt ein umweltfreundliches Zweitakt-Gemisch. Bis zu 25 Kilogramm schwer sind die Modelle, die in Espelkamp fliegen dürfen.
Begeistert von den Flugkünsten der »Piloten« waren Groß und Klein. Nachwuchssorgen kennt der Espelkamper Club nicht - und dennoch wies Vorsitzender Hans-Jürgen Müller auf folgende Tatsache hin: »Ein Modellhubschrauber ist kein Spielzeug.« Er machte deutlich, dass viel Aufmerksamkeit notwendig ist, um Unfälle und Verletzungen zu vermeiden. Darum werden die Jugendlichen zunächst an einem Simulator ausgebildet, bevor sie das erste Mal ihren Hubschrauber in die Höhe schicken dürfen.

Artikel vom 03.05.2005