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»Nein« zum Kirchenverkauf

Blankenhagener wollen Gemeindezentrum behalten

Gütersloh (peb). Das Votum der Gemeindemitglieder in Blankenhagen war deutlich: Die evangelische Jakobuskirche soll nicht verkauft werden. Die große Zahl der Teilnehmer und der deutliche Wille, den sie zum Ausdruck gebracht haben, hat Pastor Fritz Stegen »tief beeindruckt«.

»Wir geben die Kirche nicht auf« - dieses Zeichen sei nicht nur von Gemeindemitgliedern, sondern auch von anderen Bürgern des Ortsteils gekommen, die der Einladung gefolgt waren, um über die schwierige finanzielle Situation im Pfarrbezirk Blankenhagen-Nordhorn zu sprechen und über das Angebot einer freikirchlichen Gemeinde zu beraten, die Jakobuskirche zu kaufen (das WB berichtete am Freitag). Vor allem auch deshalb, weil die Jakobuskirche in einem sozialen Brennpunkt liegt, wolle man an diesem Zentrum festhalten.
Pastor Fritz Stegen hatte den Teilnehmern der Versammlung die schwierige Lage erläutern müssen, die den Standort Blankenhagen in Frage stellt: »Ein Rückgang der Mitglieder und ein Rückgang der Einnahmen durch die Kirchensteuer«, zählte Stegen die Rahmenbedingungen auf. Umstände, die die gut 100 Teilnehmer der Versammlung auch nicht ignorierten. Und so verbanden sie ihre Forderung nach einem Erhalt der Jakobuskirche mit der Gründung eines Arbeitskreises, der ein Finanzierungsmodell erarbeiten soll.
Statt das Gotteshaus an die freikirchliche Gemeinde zu verkaufen, kann sich Pastor Stegen auch eine Zusammenarbeit mit dieser Gemeinde vorstellen. Allerdings müsse man sich erst genauer mit dieser Glaubensgemeinschaft auseinandersetzen. Die freikirchliche Gemeinde besteht Stegen zufolge aus Menschen aus Osteuropa, die überwiegend im Raum Harsewinkel leben. Eine Täufergemeinde, die sich offenbar von der Mennonitengemeinde in Harsewinkel abgespalten hat. Die Mitglieder dieser Gemeinde versammelten sich derzeit noch regelmäßig in den Räumen einer ehemaligen Tanzschule an der Prinzenstraße und seien auf der Suche nach neuen Räumen.
Über einen Verkauf entscheidet Pastor Fritz Stegen zufolge der Gütersloher Kirchenvorstand. Dem wolle man die Ergebnisse des nun gebildeten Arbeitskreises vorlegen. Möglicherweise gebe es dann noch in diesem Jahr eine Entscheidung, ob die Jakobuskirche aufgegeben wird.

Artikel vom 02.05.2005