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»Wer Schule hat, hat Zukunft«

Großer Festakt zum 100-jährigen Bestehen der Wenneberschule Rheda

Rheda-Wiedenbrück (wl). Mit einjähriger Verspätung wurde am vergangenen Wochenende das 100-jährige Bestehen des Gebäudes der Wenneberschule Rheda gefeiert. Und zahlreiche Ehrengäste von Erbprinz Maximilian zu Bentheim- Tecklenburg, Bürgermeister Bernd Jostkleigrewe und Schulamtsdirektorin Barbara Sommer bis hin zu Schulleitern benachbarter Schulen, ehemaligen Kollegen und vielen weiteren geladen Gästen, die der Schule Gutes tun, feierten mit.

Schulleiterin Annegret Vormberg meinte, dass ein 100. Geburtsgag Grund sei, inne zu halten. Ein Grund zum Nachdenken über das, was war, die Spuren der Vergangenheit verfolgen und dankbar sein. Zu jedem dieser Gedankenanstöße wurde eine dicke Geburtstagskerze angezündet. »Zukunft ist unser Stichwort«, betonte die Rektorin und zitierte einen Satz von Bismarck: »Wer die Schule hat, hat die Zukunft«.
Bürgermeister Bernd Jostkleigrewe lobte den Gründer der Schule, Dr. Moritz Casimir Wenneber, der in seinem Testament vor 200 Jahren bestimmt hat, dass seine Ersparnisse der Schul- und Bildungsarbeit den Rhedaer Kindern zu Gute kommen soll. »Die Wenneberschule hat in den 100 Jahren Großes geleistet. Gerade in den letzten Jahren wurden Lehrer und Kinder auf eine harte Probe gestellt«, meinte das Stadtoberhaupt. Die unerwartete Sanierung, die Zusammenführung der beiden Schulgebäude sowie die offene Ganztagsschule und die damit verbundenen Umstrukturierungen seien wahrlich nicht zu unterschätzen.
Schulamtsdirektorin Barbara Sommer betonte in ihrer Laudatio die Wichtigkeit einer guten Lehrkraft für Grundschüler. »Die Lehrer säen die Samen, die aus einem jungen Schulkind einen selbstbewussten Menschen werden lassen«, betonte sie. Auch die Eltern müssten neben ihren Kindern stehen, damit aus den kleinen »Tyrannen« keine großen werden, sondern Menschen mit Kraft, Tatendrang und Engagement. Den Grad des Einwirkens würden die Erwachsenen bestimmen. Wichtig sei jedoch der Freiraum für die Kinder um Erfahrungen zu sammeln.
Als Symbol für das Samenkorn überreichte sie der Schulleitung eine kleine junge Buchenpflanze aus dem Wald. Mit Liebe und Pflege würde dieses Pflänzchen zu einem prächtigen Baum heranwachsen. Die Geschichte der Wenneberschule erzählte Brigitte Frisch-Linhoff, die zusammen mit Ortsheimatkundler Jürgen Kindler die Daten der Rhedaer Schulwelt zusammengetragen hat. In einer 100-seitigen Festschrift werden diese Aufzeichnungen dokumentiert und mit interessanten Fotos illustriert. Besonders die Entwicklung von der Evangelischen Schule mit gehobenen Klassen zur Linden-Volksschule und der Wandel zur Evangelischen Wenneber-Grundschule ist darin interessant erläutert. Früher, so berichtete Frisch-Linhoff schmunzelnd, hätten die Kinder bei besonderen Anlässen Kaiserbildchen bekommen.
Durch musikalische Beiträge der Klasse 4c wurde der Festakt gelungen aufgelockert. Der Samstag gehörte dann ganz den Kindern. »Das Reden haben wir gestern gemacht, heute wird gefeiert«, begrüßte Annegret Vormberg die »Wennebärchen« und die zahlreichen Eltern und Gäste auf dem Schulhof. »Hoppla, wie die Zeit vergeht« - so lautete das Motto der Projektwoche, die mit dem Schulfest zum Jubiläum ihren Abschluss fand. Da wurde unter anderem gesungen, Theater gespielt und getanzt. Es gab aber auch Wettkampfspiele und eine Verlosung.

Artikel vom 02.05.2005