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Der Mensch im Mittelpunkt

Maikundgebung der Gewerkschaft an der Stadthalle

Gütersloh (jaf). Wenn der Gewerkschaftsbund am 1. Mai zur Kundgebung aufruft, ist die Resonanz heutzutage eher »mau«. Früher, ja früher kamen sie von überall her. Gestern auf dem Stadthallenvorplatz fragte sich auch MdL Jürgen Jentsch: »Haben wir uns alle in unser Schneckenhaus verkrochen?«

Keine Frage, der Landtagsabgeordnete hielt mit Kritik nicht hinterm Berg: »Wir müssen aufhören, immer wieder wie ein Kaninchen auf die Schlange zu starren, leblos, ohne Ideen, ohne den geistigen Widerstand, etwas bewegen zu wollen, ohne Motivation auf die betriebliche und politische Auseinandersetzung. Und da frage ich mich nur: Wo sind die kritischen Arbeitnehmer?« Zum Abschluss seiner Rede gab sich Jentsch entschlossen: »Kämpfen wir für ein liebens- und lebenswertes Land. Die Gründer unserer Gewerkschaft haben uns gezeigt, was durch Zusammenhalt möglich ist. Lasst uns in diesem Sinne das Heft des Handelns wieder in die Hand nehmen«.
Güterslohs Bürgermeisterin Maria Unger griff das Motto der Maikundgebung auf, bei der der Mensch im Mittelpunkt stand: »Wir dürfen den Wert eines Menschen nicht nach seiner wirtschaftlichen Verwendbarkeit definieren. Mitarbeiter sind mehr als ein Kostenfaktor.« Gleichzeitig betonte das Stadtoberhaupt, dass »unsere Stadt auch weiterhin eine Stadt bleiben muss, in der Nachbarschaft, soziales und kulturelles Miteinander und Menschenwürde oberste Priorität haben muss«.
Weniger ernste Worte waren vom Comedy-Künstler »One 4 you« zu hören. Er nahm den Ball von der Politik auf und begeisterte mit Jonlage und seinem losen Mundwerk, während manch ein Gewerkschafter beherzt in eine Bratwurst biss.

Artikel vom 02.05.2005