02.05.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Osthoff macht seine Möbelhäuser dicht

150 Mitarbeiter haben die Kündigung erhalten

Von Hubertus Hartmann
Paderborn (WV). Neue Hiobsbotschaft für den Paderborner Einzelhandel und zugleich »schwarzer Freitag« für die Möbelbranche: Die Firma Osthoff wird alle drei Möbelhäuser in Paderborn schließen.

Das ebenfalls zur Unternehmensgruppe gehörende Möbelhaus in Kassel-Lohfelden sowie das Lager in Volkmarsen werden auch geschlossen.
Zudem meldete am Freitag Mittag der Bad Lippspringer Möbelhersteller Stammschröer Insolvenz an (Bericht an anderer Stelle).
»Wir sind alle total geschockt, damit hat niemand gerechnet«, sagte am Freitag ein Osthoff-Mitarbeiter. Es sei zwar schon länger hinter vorgehaltener Hand von wirtschaftlichen Schwierigkeiten gesprochen worden. »Aber dass es so ernst ist, war uns nicht klar.«
In Betriebsversammlungen hatten die geschäftsführenden Gesellschafter Wilhelm Osthoff und Bernhard Schilling im Beisein eines Rechtsanwalts die Belegschaft über das bevorstehende »Aus« informiert. Alle 150 Beschäftigten bekamen die Kündigung.
Von der Schließung sind in Paderborn das Stammmöbelhaus am Frankfurter Weg, das benachbarte »Maximum - Junges Wohnen« sowie das SB-Möbelhaus an der Detmolder Straße betroffen. Das »Maximum« war erst vor wenigen Monaten eröffnet worden, nachdem Osthoff den Konkurrenten Mustering Johannknecht übernommen hatte.
Dem Vernehmen nach soll ein Totalausverkauf stattfinden. Ob auch Insolvenz angemeldet wurde, war am Freitag nicht in Erfahrung zu bringen. Angeblich laufen noch Übernahmeverhandlungen. Insider vermuten, dass Osthoff dem Preisdruck des Konkurrenten Finke nicht mehr gewachsen war. Beide hatten sich einen erbitterten Preiswettbewerb geliefert.
Sollten sich weder für Stammschröer noch für Osthoff neue Investoren finden oder Auffanggesellschaften gegründet werden, wären an einem Tag im Kreis Paderborn 550 Arbeitsplätze vernichtet.

Artikel vom 02.05.2005