30.04.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Einiges in Indien bewegt

Taman Beckmann berichtet über Spendenaktionen

Harsewinkel (top). Taman Beckmann ist aus Tamil Nadu, dem am schwersten von der Flutwellenkatastrophe betroffenen Bundesstaat Indiens, zurückgekehrt und hat dort mit den in Harsewinkel gesammelten Spenden in Höhe von 15 000 Euro einiges bewegt.

117 Menschen konnten eine neue Existenz aufbauen, 190 Familien wurden mit Nahrungsmitteln versorgt, 50 Kinder bekamen ein festes Dach über den Kopf, und eine kostenlose Trauma-Hotline wurde im Distrikt Nagapattinam eingerichtet. Vor Ort konnte Taman Beckmann sich ein Bild vom Elend der Menschen machen und die Spendengelder gezielt einsetzen. »Es waren wirklich die Ärmsten der Armen, die unsere Hilfe bekommen haben«, erklärt sie. Um korrupten Geschäften auszuweichen, arbeitete sie mit der Firma »Phoenix Federation« von der Kanadierin Achama Isaac zusammen. Die Kanadierin mit indischen Wurzeln hatte Taman Beckmann schon bei ihrem ersten Besuch in Indien kennengelernt, und Isaac war ihr eine große Hilfe.
»Es ist wichtig, dass die Menschen in Indien, die durch die Flutkatastrophe alles verloren haben, wieder selbstständig werden«, bekräftigt Taman Beckmann. Deshalb kaufte sie in Zusammenarbeit mit »Phoenix« zunächst sechs Männern so genannte Carts - Tische mit Rädern, die als mobile Verkaufsstände dienen. Die Männer verkaufen nun diverse Waren. Die für den Fischtransport notwendige Eisboxen wurden elf Personen finanziert. Zehn Männer bekamen einen Werkzeugkoffer, um Boote zu reparieren.
Das Hauptaugenmerk legte Taman Beckmann auf die Unterstützung von Frauen. Und so versorgte sie zehn Frauen aus einem Übergangscamp mit Fahrrädern und Verkaufswaren. 80 Frauen dürfen ein Ausbildungstraining absolvieren. Dabei wurde ihnen das Lern- und Startmaterial finanziert. Über ein Programm der Selbstkontrolle wird »Phoenix« von der Tätigkeit der Frauen in Zukunft informiert.
Ein weiteres Projekt war die Versorgung zweier Dörfer in den Districts Nagapattinam und Chengalpattu, die von anderen Hilfsorganisationen vergessen wurden. Insgesamt 190 Familien wurden in diesen beiden Dörfern mit Reis, Linsen und Öl versorgt. Ferner wurde ein »Playground«, ein Spielplatz und Unterschlupf bei Regenwetter, errichtet.
Auf Grund der schwierigen psychischen Verfassung vieler Menschen im Krisengebiet initiierte Beckmann zusammen mit »Phoenix« auch eine kostenlose Hotline für Menschen, die unter dem Trauma der Katastrophe leiden.
Taman Beckmann plant nun eine Ausstellung zu den Hilfsaktionen, damit sich die Spender ein genaues Bild darüber machen können, wohin ihr Geld geflossen ist.

Artikel vom 30.04.2005