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Füße noch verschönert

Hermannslauf: Meinolf Liemke in Gummistiefeln dabei

Schloß Holte-Stukenbrock (jen). Den staunenden Blicken der Mitläufer konnte sich Meinolf Liemke sicher sein, doch blöde Sprüche musste er sich nicht anhören. Der 34-Jährige startete beim 34. Hermannslauf in Gummistiefeln und kam nach 3:40 Stunden ins Ziel.

Der (ehemalige) Fußballer des SCW Liemke hatte für seinen ersten »Hermann« nicht trainiert und war auch schon seit einem Jahr nicht mehr fußballerisch aktiv. Zu der »verrückten« Idee kam es auf einer Feier seines Arbeitgebers, dem städtischen Bauhof. Als der »Gewinn« 150 Liter Bier und eine nette Party lockte, sagte Meinolf Liemke zu. »Da war ich aber nüchtern«, entstand der Plan nicht aus einer Bierlaune heraus. Die Party soll im Sommer steigen.
»Zum Start bin ich noch nicht in Gummistiefeln gegangen, weil ich mir nicht vorher schon Sprüche anhören wollte. Aber meine Angst war unbegründet, immer wieder klopften mir beim Laufen andere Sportler auf die Schulter und fragten mich, ob ich eine Wette verloren hätte«, erzählt der Ehemann und zweifache Vater. Mit vier paar Socken, Stutzen und einem Innenschuh war Meinolf Liemke in die Stiefel geschlüpft, und Blasen lief er sich nicht. »Ich habe aber Muskeln gespürt, die ich noch nicht kannte. Zwischendurch habe ich Pausen gemacht, mal gedehnt und von Wanderern Bonbons genommen. Und meine Kollegen und Familie waren an der Strecke und haben mich angefeuert. Das war schon toll«, sagt der 34-Jährige nach den 31,1 Kilometern. Eventuell läuft Meinolf Liemke den »Hermann« nächstes Jahr wieder, dann aber in Sportschuhen. »Obwohl meine Frau Sandra meint, durch den Lauf in den Gummistiefeln seien meine Füße jetzt schöner als vorher«, erzählt Liemke lachend.

Artikel vom 30.04.2005