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Eine Prinzessin in Bronze

Skulptur der Bildhauerin Astrid Mulch an den Lenné-Fontänen

Von Bärbel Hillebrenner
Bad Oeynhausen (WB). Mit einer Bronzeskulptur wird der Platz an den Lenné-Fontänen weiter attraktiviert. Die Oeynhausener Bildhauerin Astrid Mulch wird eine Prinzessin aus Stuckgips gestalten, die anschließend in Bronze gegossen wird. Sämtliche Kosten werden finanziert von einem Unternehmer aus der Kurstadt.

Der Kulturausschuss war am Mittwochabend wahrlich entzückt - sowohl von dem Modell der neuen Skulptur als auch davon, dass das Projekt aus privater Hand bezahlt wird. »Ein Unternehmer, der nicht genannt werden möchte«, sagte die Künstlerin.
Der Inowroclaw-Platz hatte in der Vergangenheit bereits sein Gesicht gewandelt: mit der neuen Pflasterung, mit den zehn Teakholz-Bänken, mit der neuen Begrünung und der Buchsbaumhecke und vor allem mit der sprudelnden Wasserfläche. Was noch fehlte, war eine schöne Skulptur - die nun gefunden ist.
Astrid Mulch hatte mit den Finanzier viele Gespräche geführt. Eine zusätzliche Brunnen-Skulptur sollte die Fläche neben dem Badehaus I nicht überfüllen, »ein Brunnen ist genug«, so die Bildhauerin. Aber eine Figur, angelehnt an die Plastiken in der Viktoriastraße, »Die Badende«, und in der Oberen Klosterstraße, die »Hygieia«, sei sinnvoll. Und dass es sich um eine Märchenfigur handeln sollte, auch darüber waren Künstlerin und Geldgeber sich schnell einig. Schließlich steht das Märchenmuseum in Sichtweite, das die 38-Jährige zudem noch ehrenamtlich unterstützt.
Astrid Mulch hat mit ihren Kunstwerken bereits einen bekannten Namen durch Ausstellungen und die Teilnahme an den »Offenen Ateliers«. Sie interessiert sich für Märchen, Sagen und Mythen, für Figuren aus dem Mittelalter. Dieses Interesse fließt in viele ihrer Skulpturen ein. Bei der »Prinzessin« aus dem Grimmschen Märchen »Der Froschkönig« wird sie zunächst die Figur aus Stuckgips anfertigen. Sie soll 1,10 Meter hoch sein und auf einem hellen Granit-Sockel stehen. Astrid Mulch: »Die Plastik insgesamt wird eine Höhe von etwa 1,80 Meter haben und - vom Badehaus aus gesehen - rechts hinter der Wasserfläche platziert.«
Drei Monate wird die Fertigung dauern, dann wird die Figur weitergegeben an einen Bronzegießer, der auch das Negativmodell erstellen wird. Nach den Sommerferien wird die Plastik dann in Bronze gegossen, Ende Oktober, Anfang November soll die »Prinzessin« schließlich an den Fontänen aufgestellt werden.

Artikel vom 29.04.2005