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Klaas gab Gas:
Viermal Jens-Jubel

SC Wiedenbrück feiert 5:1-Coup

Wiedenbrück (cas). Neun Jahre - so lange mischt der nur 1,62 m kurze Kicker schon in der Verbandsliga mit - musste Jens Klaas auf diese Sternstunde warten. Und von so einer träumt jeder Fußballer: Vier Tore steuerte der »rasende Zwerg« zum 5:1 (4:0)-Coup des SC Wiedenbrück über den Lüner SV bei.

»Der Knoten ist geplatzt - bei der Mannschaft und auch bei mir«, strahlte nach seinem großen Auftritt der völlig durchgeschwitzte Mini-Stürmer. Nicht nur hinter dem weiterhin in Abstiegsgefahr schwebenden SCW, ebenso hinter dem kleinen Wirbelwind mit dem schütteren Haar liegen Monate des Frusts. »Ich hätte gern öfter und länger gespielt, schließlich kann ich den Jungs allein schon mit meiner Erfahrung helfen«, konnte der Jubel-Jens mit seinem früheren Einwechselspieler- Status natürlich nicht zufrieden sein.
So hätte sich Klaas gewünscht, »dass man mir in der Hinrunde mehr Vertrauen gegeben hätte«. Unter Interimstrainer Peter Nahrmann hat es der Lehrer-Referendar und schon examinierte Diplom-Sportlehrer jetzt bekommen. »Fast jeder Schuss von ihm war ein Treffer«, freute sich Nahr-mann über den ersten Sieg nach dem Ende der Ära Steffen Enge und über die Superausbeute seines Schützlings, der selbst nach seinem vierten Streich nicht müde war: Klaas gab weiter Gas. Und er spornte immer wieder lautstark seine Mitstreiter an. »Das Torverhältnis könnte am Ende ausschlaggebend sein«, begründete Jens seine verbale Anfeuerung.
Doch mehr als fünf Gegentreffen ließen die lahmen Lüner nicht zu - in der letzten halben Stunde wehrten sie sich weitaus mehr als noch in der ersten Halbzeit. »Nach anfänglichen Problemen in der Defensive lief es dann klasse für uns. Endlich haben wir unsere Chancen genutzt«, hofft Peter Nahrmann, dass der lang ersehnte Befreiungsschlag im Kampf um den Klassenerhalt das Team weiter beflügeln wird. Und dass es Jens Klaas noch einige Male krachen lässt und nicht wie ein Marco Küntzel wieder in der Versenkung verschwindet. Zur Erinnerung: Dem Bielefelder Arminen gelangen zu Zweitliga-Zeiten ebenfalls vier »Buden« (gegen VfL Osnabrück), seitdem aber bekam er nicht mehr allzu viel geregelt.
Es müssen ja nicht immer gleich vier Tore sein, doch am kommenden Sonntag möchte Jens zumindest einmal treffen: Der SCW 2000 tritt bei seinem Ex-Verein SC Delbrück an, drei Jahre trug Klaas das Trikot des aktuellen Spitzenreiters.
Die Daumen drückt auch Georg Müller, treues SCW-Mitglied und der Schwager von Sebastian Monert. »Immer wenn ich in Wiedenbrück zu Besuch weile, gewinnen die«, freute sich der Wahl-Mainzer aber auch über den Sieg seiner »Meenzer« in Bochum.
SC Wiedenbrück 2000: Brehmer Lewe (64. Nahrmann) - Ergün, Mönchmeier - Meier, Monert, Droll, Negri, Zuraski (46. Kretschmer) - Parotta (78. Wellmeyer), Klaas.
Tore: 1:0 Jens Klaas (7.), 2:0 Thorsten Meier (10.), 3:0; 4:0, 5:0 Jens Klaas (29./43./51.), 5:1 Danny Hass (58.).

Artikel vom 02.05.2005