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Ausfahrt soll
»Dalheim« heißen

Landrat kritisiert das Ministerium

Von Jürgen Vahle
Scherfede/Dalheim (WV). Paderborns Landrat Manfred Müller (CDU) hat Landesverkehrsminister Axel Horstmann (SPD) aufgefordert, die Autobahnabfahrt Marsberg/Meerhof in Zukunft umzubenennen. Die Schilder sollen nach Auffassung Müllers dann den Namen Dalheim tragen.

Hintergrund der Forderung: Am Samstagnachmittag ist der Startschuss für den Neubau der Autobahnabfahrt Marsberg gefallen. Sie entsteht zwischen den bisherigen Anschluss-Stellen Marsberg/Meerhof und Diemelstadt und verbindet die Autobahn 44 zwischen Scherfede und Westheim mit der Bundesstraße 7. Ende 2006 sollen die ersten Fahrzeuge dort die Autobahn verlassen können.
Gleichzeitig soll nach Informationen von Landrat Müller dann die bisherige Abfahrt Marsberg/Meerhof nur noch Meerhof heißen. Diese Entscheidung sei aber »rational nicht nachvollziehbar«, kritisiert Müller. In Zukunft werde der größte Teil der Auto- und Lkw-Fahrer, die nach Marsberg wollen, über die neue Abfahrt die Autobahn verlassen. Die bisherige Anschluss-Stelle Marsberg/Meerhof werde dann vor allem von Fahren genutzt, die in Richtung Lichtenau und insbesondere zum Kloster Dalheim wollen, ist sich Müller sicher. Daher sei es auch sinnvoll, die Ausfahrt entsprechend zu benennen.
Bei seiner Kritik hat der frühere Lichtenauer Bürgermeister auch den Landschaftsverband Westfalen-Lippe hinter sich. Beide machten zuletzt gegenüber dem Ministerium deutlich, dass sich das Kloster Dalheim zu einer Sehenswürdigkeit von hohem Rang entwickelt habe. Jährlich besuchten etwa 60 000 Gäste Dalheim - die meisten reisten über die Autobahn an. Die Besucherzahlen würden in den kommenden Jahren die 100 000er-Marke knacken. Im Kloster und Museum würden derzeit durch öffentliche und private Hand viele Millionen Euro investiert. Diese Investitionen könnten durch eine ohnehin notwendige Umbenennung der Abfahrt in Anschluss-Stelle Dalheim gestützt werden.
Bislang hat das Landesverkehrsministerium den Wunsch des Landrats und des Landschaftsverbandes abgelehnt, berichtet Müller. Erst kürzlich haben er ein negatives Schreiben aus dem Hause Horstmann erhalten.

Artikel vom 03.05.2005