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Betrüger boten
Schmuckstücke an

Reisende Täter aus Rumänien gefasst

Versmold/Bielefeld (OH). Reisende Täter haben mit als Goldschmuck angepriesenen Billigimitaten in den vergangenen Tagen ihr betrügerisches Unwesen in Ostwestfalen getrieben. Am Dienstag hatten sie in Versmold ein »Schmuckstück« an eine Mitarbeiterin der Kindertagesstätte an der Königsberger Straße verkauft, am Mittwoch wurde das rumänische Quartett in Bielefeld festgenommen.

In Augustdorf hatten die Betrüger am Mittwoch einer 50-Jährigen einen billigen Kunststoffring als wertvollen Goldschmuck angeboten. Die Frau ging jedoch nicht, wie von den Tätern erhofft, auf die Offerte ein, sondern verständigte die Polizei. Die umgehend eingeleitete Fahndung nach dem roten Opel Vectra des Quartetts hatte wenig später Erfolg: Eine Bielefelder Polizeistreife stellte das Fahrzeug mit den drei 29, 35 und 36 Jahre alten Männern und einer 26-jährigen Frau in Sennestadt kurz vor der Auffahrt zur A 2.
Bei der Überprüfung fanden die Beamten eine minderwertige Halskette und eine Brosche. Weiter stellte die Polizei fest, dass die gleiche Gruppe gegen 14 Uhr am Tag zuvor einen Betrug in Versmold begangen hatte. Laut Karl-Heinz Stehrenberg von der Kreispolizeibehörde Gütersloh hatten die Täter hier der Kindertagesstätten-Mitarbeiterin vorgegaukelt, dass sie sich in einer Notlage befänden und Geld für die Heimfahrt benötigten. Sie boten ihr ein billiges Imitat als echten Goldschmuck an. Nachmittags ließ die Frau das Schmuckstück von einem Juwelier begutachten, der den Betrug mit dem Imitat aufdeckte.
Der 36-jährige Hauptbeschuldigte des Quartetts war bereits Mitte April durch einen Trickdiebstahl in Hildesheim auffällig geworden. Er wurde vorläufig festgenommen. Die Ermittlungen dauern an. In diesem Zusammenhang warnt die Polizei vor dem Kauf von angeblich hochwertigem Schmuck, der auf der Straße angeboten wird. Ein gutes Geschäft macht dabei nur der Verkäufer der minderwertigen Ware. Betroffene sollten diese Offerten ablehnen und sich umgehend an die Polizei wenden. Dabei sind gute Personenbeschreibungen und Hinweise auf Typ und Kennzeichen der Täterfahrzeuge für die polizeiliche Fahndung hilfreich.

Artikel vom 29.04.2005