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Englischunterricht mal anders:
Gymnasiasten sehen Theaterstücke

»White Horse Theatre« spielte gestern drei Mal für CJD-Schüler


Versmold (OH). »Auch wir Lehrer imitieren nur die Sprache«, sagt Klaus Härtner, der am CJD-Gymnasium Englisch-Unterricht gibt. Deshalb seien die Aufführungen der englischen Theatergruppe »White Horse Theatre« ein idealer Beitrag, um die Schüler mit muttersprachlichem Englisch in Kontakt zu bringen. Denn die drei fremdsprachigen Stücke, die die vier Schauspieler des Tourneetheaters gestern auf die Bühne der Hauptschul-Aula brachten, lassen sich dank ihrer Handlung auch für jeden Schüler gut verstehen, ohne dass gleich jedes Wort in Sekundenbruchteilen verstanden werden muss.
In Englisch zu lachen, ist ein Ziel des 1978 ins Leben gerufenen Projekts, das inzwischen als größtes pädagogisches Tourneetheater weltweit gilt. Am Versmolder CJD-Gymnasium ist der Auftritt des »White Horse Theatre« inzwischen schon gute Tradition. Der englische Theatermorgen richtete sich gestern -Êabgesehen vom Abiturjahrgang -Êan alle Gymnasiasten. Für die Fünft- bis Siebtklässler führten die vier Schauspieler »The Slug in the Shoe« auf -Êein witziges Stück um die Sabotageaktivitäten von Kindern alleinerziehender Eltern, die sich näherkommen.
Die ganz und gar nicht unkomplizierte Begegnung von Vampiren und ganz normalen Menschen als Nachbarn in »Neighbours with long Teeth« erlebten die Schüler der Klassen acht bis zehn mit. Ist das einstündige Stück vordergründig eine temporeiche und schräge Komödie, so regte sie auch zum Nachdenken über Vorurteile, Klischees und Fremdenfeindlichkeit an. Nicht nur die Schüler, auch eine Lehrerin wurde von den Schauspielern direkt angesprochen und mit einbezogen: Carola Jochheim musste sich kurzerhand als Opfer des Vampirs in dessen gemütlichen Sarg begeben -ÊLacher und begeisterter Applaus waren allen Beteiligten sicher.
Für die Schüler der Jahrgangsstufen elf und zwölf spielte das »White Horse Theatre« den Oscar-Wilde-Klassiker »The Picture of Dorian Gray«. Die Sehnsucht und der vermessene Wunsch nach Schönheit und ewiger Jugend wird in diesem Stück als Gesellschaftskritik thematisiert und inszeniert.

Artikel vom 29.04.2005