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Jakobuskirche steht
vor einem Verkauf

Freikirchliche Gemeinde bekundet Interesse


Gütersloh (rec). Pastor Fritz Stegen hat seiner Gemeinde den wohl bittersten Pfarrbrief seiner beruflichen Laufbahn senden müssen. Die Jakobuskirche in Blankenhagen soll verkauft werden. Eine freikirchliche evangelische Gemeinde hat ein Angebot eingereicht.
Heute Abend ab 19 Uhr wird die Gemeinde darüber beraten, ob sie das Angebot annehmen wird. Die unter kontinuierlichem Einnahmeschwund leidende evangelische Kirche in Gütersloh befürwortet einen Verkauf. Um zu sparen, solle jede Region nur noch ein Gemeindezentrum haben. Mit der Jakobuskirche, der Evangeliumskirche und der Kirche zum Heiligen Hirten hat die Region im Norden jedoch drei Zentren. Die 1973 erbaute Jakobuskirche ist gut erhalten. Die Gemeinde dort ist über die Jahre geschrumpft und zählt nur noch 1000 Mitglieder.
Doch die Kirche liegt in einem sozialen Brennpunkt Güterslohs. »Gerade hier muss Kirche Präsenz zeigen«, meint Pastor Stegen. Der Bürgerverein Blankenhagen schließt sich dieser Meinung an und hebt die hohe Bedeutung dieses Kirchenstandortes hervor. Ob die Gemeindemitglieder an die Kahlertstraße folgen werden, sei ungewiss. Ebenso unklar sei, ob die kaufinteressierte freikirchliche Gemeinde die staatlichen Grundsätze und die christlichen Werte respektiere. Das Landeskirchenamt ist in die Prüfung dieser Frage einbezogen. Im Interview mit dem WESTFALEN-BLATT hatte Presbyteriums-Vorsitzender Eckhard Heidemann solch drastische Sparmaßnahmen angekündigt.

Artikel vom 29.04.2005