29.04.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Bürgermeister »kauft« die Erde

Planetenweg in Bad Lippspringe noch in diesem Jahr fertig

Von Bernhard Liedmann (Text) und Wolfram Brucks (Foto)
Bad Lippspringe (WV). Noch in diesem Jahr ist in Bad Lippspringe eine Reise durch das Sonnensystem möglich: Die ersten drei der insgesamt neun Trabanten des geplanten Planetenweges sind über feste Sponsoren bereits zugesagt. Bürgermeister Willi Schmidt übernimmt dabei die finanzielle »Schirmherrschaft« über die Erde.

Voraussichtlich nach den Sommerferien zieht sich dann das Sonnensystem durch die gesamte Innenstadt bis zur Fischerhütte und wieder zurück.
Über sechs Kilometer wird sich der maßstabsgetreue Planetenweg durch die Stadt in einem Rundwanderweg ziehen, im Mittelpunkt steht die Sonne mit einem Durchmesser von 1,40 Metern, die im Bereich des Kongresshauses am geplanten Standort des Planetariums stehen soll. Kosten wird das System insgesamt etwa 26000 Euro. Jeder Planet wird in einer Acrylglas-Kuppel mit einem Radius von 60 Zentimetern dargestellt, die Erde selbst hat beispielsweise einen Durchmesser von 1,5 Zentimern. Die Kuppel ruht auf einem Stein, an dem auch eine Tafel mit Erläuterungen zu Größe, Entfernung und Beschaffenheit angebracht ist. Jeder Planet »kostet« den Sponsor 2000 Euro, die erleuchtete Sonnenkugel für 6200 Euro ist allerdings noch zu haben. In den kommenden Wochen will die Planetariumsgesellschaft verstärkt weitere mögliche Sponsoren ansprechen, um das Projekt noch vor den Sommerferien unter Dach und Fach zu bringen. Der Realisierung dient auch die Versteigerung von Bäumen im Rahmen des Geranienmarktes am kommenden Sonntag.
Angeregt worden ist das Projekt vor einem Jahr durch die Planetarische Gesellschaft Ostwestfalen-Lippe, die in Bad Lippspringe ein Planetarium sowie eine Sternwarte errichten will. Gestaltet werden die einzelnen Planetenstationen durch den Paderborner Maler und Bildhauer Manfred Claes-Schäfers. Der astronomische Lehrpfad als Rundweg startet im Arminiuspark. Hier befinden sich noch der Merkur, die Venus, Bürgermeister Schmidts Erde und der Mars. Dann geht es über die Marktstraße zur Arminiusstraße, wo sich der Jupiter am Cafe Böhner befinden wird. Durch den Kaiser-Karls-Park geht es dann zum Saturnstandort an der Fischerhütte. Das Uranusmodell ist an der Schützenschanze, der Neptun beim Dedinger See und der Pluto schließlich bei der Jordanquelle. Die Skulpturen werden eine Plakette des Stifters tragen.

Artikel vom 29.04.2005