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Letztes Aufgebot ohne eine Chance

Landesliga: SV Höxter verliert gegen TuS Tengern mit 0:2 (0:0)-Toren

Von Jürgen Drüke
Höxter (WB). Die Ersatzbank war bestens besetzt. Auf dem Spielfeld verkauften sich die stark ersatzgeschwächten Höxteraner trotzdem in taktischer Hinsicht gut. Doch unterm Strich reichte es nicht: 0:2 hieß das Endergebnis. Gegen den Tabellendritten TuS Tengern gab es für den Drittletzten nichts zu holen.

Damit wird die Luft für die Kreisstädter im Abstiegskampf immer dünner. In den nun noch sechs ausstehenden Spielen wird der Druck immens groß.
Cengiz Kücücker, Uli Kockmann, Thomas Kociper, André Thiemann, Sören Weinfurtner. Diese Akteure haben unter normalen Bedingungen einen Stammplatz im SVH-Team. Doch ausgerechnet in der entscheidenden Phase des Abstiegskampfs sind die fünf Leistungsträger verletzt. Damit nicht genug, auch Lukas Hetmaniok fiel gegen Tengern aus - eine Familienfeier in Polen war der Grund dafür.
»Wir haben uns gut geschlagen«, wollte SVH-Übungsleiter Siggi Kaiser die lange Liste der Ausfälle nicht als Entschuldigung sehen. In einer emotionslosen Begegnung waren Torchancen rar gesät. Die Schlüsselszene ereignete sich in der 61. Minute, als SVH-Youngster Daniel Vogt ein leichtfertiger Patzer unterlief: TuS-Stürmer Daniel Nenneker war zur Stelle und schob den Ball vorbei an Keeper Gabriel Thiel zum 1:0 für die Gäste in die Netzmaschen. Vogt zollte in dieser Szene seiner Unerfahrenheit Tribut. »Wir haben insgesamt gut gestanden«, zollte der »Kaiser« seinen Schützlingen später ein Kompliment. Vor dem 0:1 war der SVH allerdings nicht standfest genug. Beim 0:2 in der 78. Minute gaben die Gastgeber die Luft-Hoheit ab: Thomas Kociper und Stefan Zeisberg waren nur Statisten, als Daniel Nenneker mit seinem zweiten Tor an diesem vorsommerlichen Nachmittag zum 2:0 einköpfte. Das Spiel war spätestens jetzt entschieden.
Im ersten Durchgang gestaltete sich das Geschehen ausgeglichen. Tormöglichkeiten waren Mangelware, gute Defensivarbeit war Trumpf. Eine ganze halbe Stunde war gespielt, als der Chronist die erste Chance verzeichnete: Tengerns Burkhard Willenberg legte auf Tobias Bajohr ab, der den Ball über das Tor drosch. Der starke Daniel Nenneker verzog in der 40. Minute nur um Zentimeter. Glück für die Höxteraner, dass der Schiedsrichterassistent nach einem Tor von TuS-Stürmer Burkhard Willenberg die Fahne gehoben hatte. Damit fand ein regulärer Treffer wegen vermeintlicher Abseitsstellung keine Anerkennung. Unmittelbar vor dem Halbzeitpfiff parierte SVH-Schlussmann Gabriel Thiel dann noch einmal glänzend nach einem Schuss von Burkhard Willenberg.
»Nach der Halbzeit wollten wir offensiver werden«, berichtete Trainer Siggi Kaiser später. Die Höxteraner unternahmen diesbezügliche Anstrengungen. Doch insgesamt blieben ihre Offensivbemühungen ohne jegliche Durchschlagskraft. Torchancen für den Drittletzten gab es nicht. Tengerns Nummer eins Jörn Paulsen dürfte einen seiner ruhigsten Nachmittage in dieser Saison erlebt haben.
60 Sekunden waren im zweiten Abschnitt gespielt, als Pierre Gröne in höchster Not gegen Gästeangreifer Tobias Bajohr retten konnte. In der 61. Minute war das Höxteraner Bollwerk dann geknackt: Daniel Vogt war für den Bruchteil einer Sekunde nicht aufmerksam genug und schon war es passiert - 0:1. Niemand im weiten Rund hatte nun noch das Gefühl, dass der SVH hier noch ein Tor erzielen könnte. Es folgte auch noch der zweite Gegentreffer.
Das letzte Aufgebot der Höxteraner hatte sich trotzdem wacker geschlagen. Sechs Spiele bestreitet der SVH in dieser Saison noch. Sechs Chancen, um den Abstieg in die Bezirksliga doch noch zu verhindern.

Artikel vom 02.05.2005