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Anträge der Sportvereine pauschal abgelehnt

Im Hauptausschuss: Verwendung der Sportpauschale sorgt für Unmut in Borgentreich

Von Ralf Benner
Borgentreich (WB). Die Verwendung der Mittel aus der Sportpauschale in Höhe von 40 000 Euro sorgt zurzeit in Borgentreich für große Unruhe bei den Sportvereinen und erregte Diskussionen unter den Mitgliedern des Rates der Stadt.

Auf der Grundlage des Gemeindefinanzierungsgesetzes 2004/2005 erhalten die Gemeinden pauschale Zuwendungen zur Unterstützung kommunaler Aufwendungen im Sportbereich. Diese Mittel können von den Kommunen für den Neu-, Um- und Erweiterungsbau, die Sanierung, Modernisierung und den Erwerb von Sportstätten eingesetzt werden.
In Borgentreich sind im Sportbereich dringende Sanierungsmaßnahmen notwenig. Entsprechende Haushaltsmittel sind im Haushaltsplan aufgenommen worden. Hierzu zählen unter anderem die Erneuerung des Prallschutzes in der Zweifach-Sporthalle Borgentreich und die Erneuerung der Kläranlage auf dem Sportplatz in Großeneder. Diese beiden Vorhaben verursachen Kosten in Höhe von 15 000 Euro.
Es liegen verschiedene Förderanträge der Sportvereine aus dem Stadtgebiet vor. Der Haupt- und Finanzausschuss hat diese Anträge in seiner jüngsten Sitzung auf Bestreben der CDU allesamt pauschal abgelehnt. Nur die SPD sprach sich gegen den Antrag der Christdemokraten aus.
»Vereine bleiben
außen vor«
»Wir wollen keine Begehrlichkeiten wecken, die wir nicht erfüllen können. Wir tragen hier eine Verantwortung dem Haushalt der Stadt gegenüber«, begründete CDU-Fraktionschef Werner Dürdoth das Vorgehen seiner Partei, das bei den Sportvereinen für einigen Unmut sorgen dürfte. SPD-Fraktionschef Franz-Josef Wegener kritisierte, dass über die einzelnen Anträge nicht separat beraten wurde und die Vereine damit außen vor gelassen würden.
Auf Antrag der CDU stimmte der Haupt- und Finanzausschuss einstimmig einem groß angelegten Sanierungskonzept für die Sportplätze und Vereinsheime im Stadtgebiet zu. Der Bauausschuss wird dazu gemeinsam mit den Ortsvorstehern und Vertretern der Sportvereine alle Anlagen und Heime besichtigen. In einer Sondersitzung soll dann ein konkreter Sanierungsplan aufgestellt werden.
Nach dem Willen des Ausschusses wird die Rasenpflege der acht Sportstätten im Stadtgebiet neu geregelt. In Zukunft soll jeder Verein, der sich vertraglich verpflichtet, die Pflege des Sportplatzes für einen Zeitraum von zehn Jahren selbst zu übernehmen, als Anschubfinanzierung 7500 Euro aus der Sportpauschale bekommen. »Der Bauhof und unsere Finanzen werden dadurch entlastet«, begründete Werner Dürdoth den Antrag der Christdemokraten.
Die Pachtverträge für Sportstätten, die zwischen Stadt und Vereinen vor etlichen Jahren geschlossen wurden, bestehen weiter. Auf die von den Vereinen zu leistenden Zahlungen verzichtet die Stadt jedoch zukünftig auf einstimmigen Beschluss des Hauptausschusses.

Artikel vom 29.04.2005