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Kleiner Schritt nach vorn

SC Herford gibt 3:0-Vorsprung aus der Hand und gewinnt trotzdem

Von Harald Schwabe
Herford (HK). Der Sport-Club Herford hat einen ersten Schritt Richtung Klassenerhalt in der Fußball-Verbandsliga getan. Nach 16 sieglosen Spielen in Folge wurde am Samstag gegen den Hövelhofer SV mit 4:3 (2:0) endlich mal wieder gewonnen. Es war kein Spiel für schwache Nerven. Die Gastgeber gaben einen scheinbar sicheren 3:0-Vorsprung noch aus der Hand, kassierten nach haarsträubenden Abwehrfehlern innerhalb von nur elf Minuten drei Gegentore und dürfen sich letztendlich bei Marc Bredenkötter bedanken, der in der 85. Minute mit einem Sonntagsschuss am Samstag das 4:3 erzielte.

Hövelhof trat ohne sieben verletzte oder gesperrte Stammspieler an und erwies sich als recht harmloser Gegner. So dauerte es auch nur zwei Minuten, bis der SC Herford nach genau 362 Minuten der Torflaute wieder einen Treffer bejubeln konnte. Sead Jusufi erlief sich einen verunglückten Rückpass der Gäste und überlistete Ersatztorwart Patrick Klein mit einem herrlichen Schuss in die lange Ecke.
Die vom neuen Trainer Olaf Sieweke erstaunlich offensiv ausgerichteten Herforder entwickelten weiter enormen Druck und waren vor allem bei Standardsituationen (Einwürfe von Bredenkötter) gefährlich. So in der 14. Minute, als Holm Windmann per Hinterkopf den Einwurf weiterleitete und Sead Jusufi und Daniel Steinkamp am Ball vorbei segelten. Oder in der 22. Minute, als der nach vorn geeilte Abwehrspieler Blerim Dreshaj per Kopf nur knapp das Tor verfehlte. In der 32. Minute war es dann der unermüdlich rackernde Tim Steffen, der sich über die rechten Seite frei spielte und aus guter Schussposition uneigennützig für Tomas Franke auflegte. Doch wie so oft in dieser Saison kam Franke einen halben Schritt zu spät, die Gäste konnten aber nur abblocken, so dass Steffen noch einmal an den Ball kam und zum 2:0 traf.
Auch nach der Pause erhörten die Hövelhofer den Herforder Notruf nach einem Sieg. In der 54. Minute verpasste Franke eine große Chance, als wieder Bredenkötter und Windmann wie gehabt für den Torjäger der letzten Saison mustergültig auflegten. Dann die 61. Minute: Daniel Steinkamp setzt zu einem sehenswerten Solo an, überspielt den herausstürzenden Torwart und spitzelt das Leder fast von der Torseitenlinie ins Netz.
Als die 150 Zuschauer nun glauben, der Sport-Club könne im Spaziergang den ersten »Dreier« seit dem 7. Oktober 2004 einfahren, erwacht der Hövelhofer SV aus seiner Lethargie. Innerhalb von elf Minuten hebeln sie die bis dato kaum ernsthaft geprüfte Herforder Abwehr aus. Tobias Wiens (2) und Björn Pöhler treffen, weil die Herforder Abwehrspieler gleich dreimal viel zu weit von ihren Gegenspielern wegstehen. Erst der satte 19-m-Schuss von Marc Bredenkötter zum 4:3 haucht dem Sport-Club wieder Leben ein und lässt die Resthoffnung im Herforder Umfeld wieder ein wenig größer werden.

Artikel vom 02.05.2005