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Weniger Katholiken -
weniger Geld

Kindergartengruppe auf der Kippe

Von Marion Neesen
Salzkotten (WV). Eine gute Nachricht übermittelte Salzkottens Hauptamtsleiter Norbert Schulte im jüngsten Schulausschuss dem katholischen St. Petrus Kindergarten Upsprunge. Mit Hilfe der Stadt kann die zweite Gruppe in diesem Kindergarten nun doch erhalten werden. Diese hatte aufgrund neuer Förderrichtlinien des Erzbischöflichen Generalvikariats Paderborn vor dem Aus gestanden.

Der Grund dafür: In Upsprunge besuchen zu wenig katholische Kinder den Kindergarten. Nach Plänen des Generalvikariats soll von August 2006 an die Förderung in Kindergärten, in denen der Anteil der katholischen Kinder unter 75 Prozent (Toleranzgrenze 70 Prozent) liegt, zurückgeschraubt werden. Im Upsprunger Kindergarten sind derzeit nur 67 Prozent der 50 Kinder katholischer Konfession, damit könnte nur noch eine Gruppe gefördert werden. Bisher beteiligte sich das Generalvikariat an den jährlichen Betriebskosten für zwei Gruppen mit rund 16 000 Euro aus Kirchensteuermitteln.
Die Stadt Salzkotten möchte jedoch an der zweiten Gruppe in Upsprunge festhalten, um somit auch die Versorgung im Stadtgebiet zu sichern. Ebenso möchte die Kirchengemeinde Upsprunge die Trägerschaft weiterhin behalten, sieht sich aber nicht in der Lage, den Anteil des Generalvikariats zu übernehmen.
Der Schulausschuss beschloss nun aber in seiner jüngsten Sitzung, den ausfallenden Betrag des Generalvikariats von rund 8000 Euro aus der Stadtkasse zu finanzieren, um die zweite Gruppe in Upsprunge zu erhalten. Diese Zusage gilt zunächst bis 2008.
Insgesamt kann die Stadt Salzkotten auch im kommenden Jahr ausreichend Plätze in den Kindergärten im Stadtgebiet anbieten. »In den meisten Fällen halten sich Abmeldungen und Anmeldungen in den einzelnen Kindergärten auch die Waage, so dass den Wünschen der Eltern weitgehend entsprochen werden kann«, teilte Hauptamtsleiter Norbert Schulte mit. Lediglich im Kindergarten Papenbrede gibt es kein ausgewogenes Verhältnis. Hier wurden 36 Kinder angemeldet, nur 18 Plätze werden frei. Den Eltern der 18 abgewiesenen Kinder habe die Stadt freie Plätze in den Kindergärten Kuhbusch, Zur Schanze und in Upsprunge angeboten. »Nur wenige haben davon allerdings Gebrauch gemacht«, so Schulte.
Da das Wohngebiet Papenbrede auch in Zukunft weiter wachsen werde, wollte Anne Birkelbach (Bündnis 90/Grüne) im Schul-, Familien- und Sozialausschuss wissen, ob hier Abhilfe geschaffen werden könne. Da es aber im Stadtgebiet grundsätzlich genügend Kindergartenplätze gibt, sah der Hauptamtsleiter keine Handlungsmöglichkeiten.
In der Kernstadt und in Upsprunge werden zum neuen Kindergartenjahr 150 Plätze frei, 137 Kinder wurden insgesamt angemeldet. Da nicht alle Plätze in Anspruch genommen werden, können erstmals auch Kinder unter drei Jahren betreut werden. Dies wird in den Kindergärten Kuhbusch, Hederhüpfer und St. Petrus Upsprunge der Fall sein. »Die Betreuung von Kindern unter drei Jahren soll auch in den nächsten Jahren fortgesetzt werden«, so Schulte. Mehr als zwei Kinder dieses Alters könnten in einem zweigruppigen Kindergarten aber nicht aufgenommen werden.

Artikel vom 29.04.2005