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Stütze im Vereinsleben

Sängerbund Büren feiert sein 125-jähriges Bestehen


Der Sängerbund Büren feiert zum diesjährigen Stadtfest sein 125-jähriges Bestehen. Am 9. Mai 1880 wurde der Männergesangverein von 41 an Kultur und Gesang interessierten Bürener Bürgern gegründet. Wenngleich die beiden Bürener Schützenvereine auf eine noch wesentlich längere Existenz zurückschauen können, stellt der Sängerbund heute doch eine wichtige und nicht wegzudenkende Stütze im Bürener Vereinsleben dar.

Gegründet von vielen auch heute noch bekannten Bürener Namen, galt es entsprechend den Statuten »den kirchlichen und weltlichen Gesang zu heben, die Förderung einer edlen Gesinnung sowie die Verschönerung des geselligen Lebens« zu fördern. Man wollte »diese edlen Ziele fördern und sich so die Sympathien der hiesigen Bürgerschaft und Brudervereine erhalten« - wie es auch in einer ersten Jubiläumsschrift im Jahre 1905 zu lesen ist.
Dem damaligen Zeitgeist entsprechend hatten diese Ziele bereits einen wichtigen gesellschaftlichen Stellenwert. Auch in den schwierigen Zeiten des 3. Reiches gelang es dem Verein meisterhaft, die politische Unabhängigkeit und den Freigeist zu bewahren.
Das Hauptziel des Sängerbundes - so wie es der jetzige Vorstand unter dem Vorsitzenden Franz-Josef Götte sieht -, eine kulturtragende und kulturpflegende Gemeinschaft in der Stadt Büren zu sein, hat der Verein gerade auch in den vergangenen 25 Jahren wiederholt bewiesen.
Dank der Initiative des Sängerbundes konnte Ende der 70er Jahre die historische Niedermühle von 1537 durch den Umbau zum Vereinshaus vor dem Verfall bewahrt werden. Ende der 90er Jahre wurde die Mühle als Bühne für Kulturveranstaltung jeglicher Art geöffnet.
Mit der Gründung der Kulturinitiative Niedermühle e.V. in 2003, in der der Sängerbund neben der Bürgerstiftung Büren eine tragende Rolle spielt, gelang es, den Bestand der Niedermühle auch für die Zukunft zu sichern. Mit der Unterstützung des Eigentümers, dem Haus Bürensche Fonds, sowie der Gewährung von Fördermitteln des Landes NRW wird die Niedermühle in den kommenden Jahren denkmalgerecht renoviert werden und so für die Zukunft allen Bürenern als »Kulturzentrum« zur Verfügung stehen.
Auf diese Weise gelang es dem Verein das Zukunftskonzept seines Vereinsheims als wichtiges Bürener Kulturdenkmal zu sichern.
Frei nach dem Motto der Gründergeneration im Jahr 1905 »die Sympathien der hiesigen Bevölkerung zu erhalten«, hat der Sängerbund gerade in der jüngeren Vergangenheit mit seinen Auftritten beim Stadtfest sowie bei Konzerten in der Jesuitenkirche seine Leistungsstärke und tragende Rolle in der Öffentlichkeit bewiesen.
Im Jahre 2004 wurde der Nachwuchschor »mann-singt« ins Leben gerufen. Ziel dieses Projektchores ist es, modernes Liedgut (Rock, Pop, Gospel und Klassik) in lockerer Runde zu präsentieren und jüngere Männer für den Chorgesang zu gewinnen.
Der Sängerbund Büren unter der Leitung des jungen Chorleiters Michael Hucht begeht sein Jubiläumsjahr mit einer Vielzahl von Veranstaltungen. Eröffnet wird das 125-Jährige mit einem vereinsinternen Konzert in der Niedermühle am heutigen Mittwoch. Am Sonntag des Stadttestes, 8. Mai, lädt der Verein Vertreter aus Politik und Kultur zu einem Empfang in der Niedermühle.
Am 17. September sind die befreundeten Vereine aus dem Altkreis zu einem Sängerfest in der Stadthalle eingeladen. Auch das traditionelle Adventskonzert im Dezember in der Jesuitenkirche ist Bestandteil der Jubiläumsveranstaltungen. Den Abschluss der 125-Jahr-Feierlichkeiten soll ein öffentliches Konzert unter Mitwirkung eines Orchester in der Stadthalle Büren im April 2006 bilden.
Sämtliche Veranstaltungen werden auch von dem jungen Chor »mann-singt« begleitet. Interessierte junge Männer sind jederzeit willkommen - ein Einstieg ist immer möglich.
»Singen stärkt den Geist und die Seele. Gerade im heutigen hektischen Berufsalltag fehlt oft die Zeit zur Muße und Selbstbesinnung. Der gemeinsame Gesang in lockerer Runde hat nicht nur unsere Väter und Großväter begeistert, sondern er hilft gerade auch heute vielen Menschen, dem Alltags- und Medienstress zu entfliehen«, betont der Vorsitzende Franz-Josef Götte.

Artikel vom 04.05.2005