29.04.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Vertrauen durch
Verzahnung

Arbeitsvermittler für ALG II-Empfänger

Rheda-Wiedenbrück (dibo). Die EDV steht, das Team ist (fast) komplett: Seit Montag kümmern sich die Arbeitsvermittler des im Rhedaer Rathaus angesiedelten Job-Centers der GT aktiv GmbH um die Arbeitslosengeld II-Empfänger.

Für Bürgermeister Bernd Jostkleigrewe »ein gutes Thema«, das es am Mittwoch Nachmittag vorzustellen galt. Denn die Verzahnung zwischen dem etwa 20 Personen starken Job-Center, Bürgern, Industrie und Wirtschaft schaffe nicht nur kurze Wege, sondern auch Vertrauen zwischen den Vermittlern und den Menschen mit »schwierigen Lebensumständen«.
Zwar sei die Agentur für Arbeit sozusagen ihre Arbeitgeber, zwischen der Behörde und den derzeit fünf Vermittlern im Job-Center-Süd (weitere gibt es in Halle und Gütersloh) müsse jedoch klar abgegrenzt werden, erklärte Angelika Pötter, Bereichsleiterin für Arbeitsvermittlung und stellvertretende Geschäftsführerin der GT aktiv GmbH.
Das wird schon an einer Zahl deutlich: Während bei der Agentur für Arbeit ein Vermittler für rund 800 Klienten zuständig ist, sorgt sich im Job-Center ein Mitarbeiter um 200 bis 250 ALG II-Empfänger. Kommen bei einem Betreuten »verschiedene Problematiken zusammen« - was auf 35 Prozent der ALG II-Bezieher zutrifft - wird der Fallmanager zu Rate gezogen. Der hat nochmals großzügigere Möglichkeiten, zu helfen. Und sollte ein Vermittler in seiner Kartei nicht den richtigen Mann (oder die richtige Frau) für einen Job finden, wird auch der Kontakt zu den Kollegen der Agentur für Arbeit hergestellt.
Ein großes Thema für die Arbeitsvermittler ist natürlich die Jugendarbeitslosigkeit, ein Blick auf die Betreuungszahlen des Südkreises (zu dem Bereich gehören Rheda-Wiedenbrück, Herzebrock-Clarholz, Langenberg, Rietberg) zeigt zudem, dass rund 25 Prozent der ALG-II-Bezieher 50 Jahre und älter sind. Nur die Hälfte der Arbeitslosengeld-II-Klienten kann eine abgeschlossene Berufsausbildung vorweisen.
Die meisten Mitarbeiter, so Teamleiter Frank Diekof, haben jahrelange Erfahrung in der Agentur für Arbeit. Voraussetzung, Vermittler für ALG-II-Empfänger zu werden sei die Fähigkeit, »sensibel mit Menschen umgehen zu können«. Zum Job-Center als »Tochter« der GT aktiv GmbH gehören neben Vermittlern und Fallmanagern auch Mitarbeiter der Stadtverwaltung, die früher im Sozialamt beschäftigt waren und derzeit als Leistungssachbearbeiter Dienst tun.

Artikel vom 29.04.2005