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Großchance verpasst - trotzdem Glücksgefühle

SCW holt gegen Stadtlohn ersten Punkt seit Wochen

Von Marco Purkhart
(Text und Foto)
Wiedenbrück (WB). Am Ende rissen sie die Arme hoch: Die Verbandsliga-Fußballer des abstiegsbedrohten SC Wiedenbrück haben gestern im Nachholspiel gegen Spitzenteam SuS Stadtlohn ein 1:1 (0:0) erreicht. Der erste Punkt seit Wochen!

Die Glücksgefühle sprudelten allerdings vor allem deshalb überschwänglich heraus, weil sich der SCW in der Schlussphase nach Daniel Telengas dummer gelb-roter Karte (78. nach Schwalbe und Nachhacken) in Unterzahl über die Zeit zittern konnte. Im Grunde aber hat das Team von Interimscoach Peter Nahrmann eine Großchance verpasst, ein Top-Team zu schlagen: Stadtlohn erwischte eine miese Tagesform und kam kaum richtig in Tritt.
Denn vor allem in der ersten Hälfte hätten es die Wiedenbrücker, klar tonangebend, rappeln lassen müssen. Allein in den starken ersten 20 Minuten hatten Jens Klaas (4.), Markus Zuraski (10.) und Romek Powroslo (15.) riesengroße Möglichkeiten, die Führung zu erzielen. Ein Kopfball von Frank Parotta nach einer Droll-Ecke (30.) sowie ein Zuraski-Schuss nach mäßigem Meier-Querpass (40.) fügten sich nahtlos in die Reihe dieser Hochkaräter.
Doch das viel zitierte und mittlerweile zur lästigen Leier gewordene Manko, auch die aussichtsreichste Torchance ungenutzt zu lassen, brachte den SCW um den Lohn seiner guten Arbeit. »Es ist schon heftig, was wir da verballern«, grämte sich auch Coach Peter Nahrmann. Zumal Stadtlohn nun nach einer ordentlichen Kabinenpredigt aggressiver in den zweiten Durchgang startete.
Um so überraschender das urplötzliche 1:0, als Markus Zuraski einen langen Ball ersprintete und ihn für SCW-Verhältnisse unfassbar eiskalt in die Maschen drosch (58.). Erleichterung machte sich breit bei den Gastgebern - doch sie war leider postwendend wieder futsch, weil SuS-Stürmer Stefan Basshoff nur zwei Minuten später zum 1:1 ausglich (60.). In der Schlussphase stürmte dann nur noch Stadtlohn. Hazni Ergun belohnte seine klasse Leistung mit einer Rettungstat auf der Linie (83.) und ein Gäste-Kracher strich knapp vorbei am Kasten von Daniel Bremehr (86.), der in der 90. Minute im Eins-gegen-Eins sogar noch die in dieser Szene sicher scheinende Pleite abwehrte.
Nahrmann trauerte den Chancen der ersten Hälfte nach Abpfiff nicht nach, machte stattdessen Mut: »Der Punkt gibt Auftrieb.« Ernüchternd aber, dass sich der seit Wochen überragende Romek Powroslo eine Zerrung zuzog.
SC Wiedenbrück 2000: Bremehr - Lewe - Mönchmeier, Ergun - Negri, Powroslo (20. Nahrmann), Droll, Meier, Zuraski, Klaas (55. Telenga) - Parotta (87. Kretschmer).

Artikel vom 28.04.2005