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Noch lange kein Beinbruch

Achillessehnen-Riss legt Oliver Beerhenke lahm - Pilotsendung fertiggestellt

Von Dirk Bodderas
Rheda-Wiedenbrück (WB). Einer unerfreulichen Situation auch noch was Gutes abgewinnen zu können, ist eine Gabe. Oliver Beerhenke hat sie. Beim Badminton am 8. April riss die Achilles-Sehne im linken Bein des Sat 1-Star-Search-Gewinners mit einem lauten Knall. Den Schläger verschenkte der Comedian noch an Ort und Stelle...

Tags drauf die OP, dann zwei Wochen Gips, seit sieben Tagen eine Vaco-Ped-Schiene. Drei bis sechs Monate wird es dauern, bis er sein Bein wieder voll belasten kann.
Erst im Herbst, so rechnet der Wahl-Rheda-Wiedenbrücker, kann er wieder auf großen Bühnen stehen. Dabei sollte im Sommer eine Tournee mit 30 bis 40 Terminen und Beerhenkes neuem Programm »Auf Abenteuerreise« starten. In der Zwischenzeit wird er vielleicht kleinere Jobs annehmen, wie den Messe-Auftritt auf der Call-Center-World. Aber wie gesagt, es hätte schlimmer kommen können. Denn zum Unfallzeitpunkt - »Ich bin nicht mal umgeknickt, es ist einfach passiert« - war der »Pilot« schon im Kasten.
Der »Pilot«, das ist der TV-Dreh, den Oliver Beerhenke als Sieger der Star-Search-Comedy-Abteilung im vergangenen Jahr gewonnen hat. Der Halbstünder wird im Sommer ausgestrahlt, und wenn er gut ankommt, könnte mehr draus werden.
Klar, sehr viel darf Oliver Beerhenke natürlich nicht über den Film verraten. Nur dies: Es ist eine neues Format. Keine Stand-Up-Comedy, von Reise-Comedy ist die Rede. Drehort: »In einem europäischen Land, wo man mit dem Euro bezahlen kann.« Aha. Da musste der Spaßvogel Dinge tun, die die ich eigentlich nicht kann. Wellenreiten zum Beispiel, und Tai Chi. »Mich in einem Surfanzug zu sehen, hat einen gewissen Charme für alle Weight-Watchers Kandidaten.« Zwar stehe er sehr gerne auf der Bühne, aber eben dieses andere Format jenseits der anspruchsvolleren Stand-Up-Comedy produzieren zu können, war für den gebürtigen Steinheimer »schön und wichtig«. Vom ersten Dreh bis zum letzten Schnitt sind fast fünf Monate vergangen, acht Tage dauerten die Arbeiten in besagtem »Euro-Land«. Das »Buch« für die Sendung hat der studierte Medienpädagoge selbst geschrieben.
Muße hat Oliver momentan mehr als ihm lieb ist - nicht einfach für einen hauptberuflichen Komödianten. So blieb allerdings genug Zeit, sich eine »Haushaltshilfe« zu basteln - ein umgebautes Fernlenk-Auto, mit dem die »Versorgung« aus der Küche sichergestellt ist.
Churchills Motto »No Sports« (zumindest in der Halle) hat Oliver Beerhenke inzwischen auch für sich entdeckt. Schon vor sieben Jahren zog er sich beim Volleyballspiel einen Außenbänderriss zu.

Artikel vom 28.04.2005